SoSe 22: Journalismus nach Corona
Margreth Lünenborg
Kommentar
Die Corona-Pandemie hat Journalismus in vielfältiger Weise herausgefordert: Einerseits ist die Nachfrage nach verlässlichen Informationen sprunghaft gestiegen, andererseits erreichten Desinformationen und Verschwörungsideologien ein zuvor unbekanntes Ausmaß. Journalist:innen wurden und werden bei Demonstrationen physisch attackiert und in sozialen Medien beschimpft. Die Autorität von Journalismus als gesellschaftlicher Institution steht unter Druck.
Zugleich haben sich Arbeitsprozesse nachhaltig verändert. Im Lockdown wurde auch journalistisches Arbeiten ins Homeoffice verlagert - nicht nur wie bislang bei freien Journalist:innen, sondern auch für das redaktionelle Kernpersonal. Welche Folgen hat das für das redaktionelle Arbeiten, interne Kommunikationsprozesse und journalistische Entscheidungen? Lässt sich die erzwungene Veränderung in der Pandemie als Treiber für Innovation verstehen, die die Mobilität im Journalismus erhöht? Werden damit neue Arbeits- und Geschäftsmodelle möglich?
Wir werden uns im Wintersemester mittels Forschungsliteratur und geladenen Gästen eine strukturierte Bestandsaufnahme vornehmen. Dazu wollen wir insbes. theoretische Konzepte der Journalistik daraufhin prüfen, welches Erklärungspotenzial sie dafür zur Verfügung stellen. Dieses literaturbasierte Arbeiten bildet die Grundlage für konkrete empirische Forschungsprojekte, die im folgenden Sommersemester von den Teilnehmer:innen selbst durchgeführt werden sollen. Dafür wird am Ende des Wintersemesters jede:r ein Proposal für ein eigenes Vorhaben entwerfen.
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