16321 Seminar

SoSe 22: Wilhelm von Saint-Thierry und die Mystik der Zisterzienser

Bernd Roling

Kommentar

Wilhelm von Saint-Thierry (1080–1148) zählt zu den wichtigsten und auch erfolgreichsten spirituellen Denkern des 12. Jahrhunderts. Als Mitstreiter, Freund und später auch Biograph des Heiligen Bernhard war Wilhelm zunächst dem Benediktinerorden verbunden gewesen und bis zum Abt aufgestiegen, bevor er Anschluß an den Zisterzienserorden suchte. Als Mönch machte er sich die Sache des neuen Reformordens vollständig zu eigen und attackierte im Geiste Bernhards die philosophischen Emanzipationsversuche seiner Epoche, allen voran die Platoniker und Dialektiker um Petrus Abaelard und Wilhelm von Conches, denen er die Verfälschung der Theologie zum Vorwurf machte. Seine eigenen Schriften entwickeln eine Alternative, deren Echo weit über das Milieu der Zisterzienser, genannt sei nur sein bekanntester Leser Aelred von Rievaulx, hinausreichte. Die Seele hatte den Aufstieg zur Welt des reinen Geistes zu finden und der Welt zu entsagen, um, wie Wilhelm in konsequent platonischer Metaphorik beschreibt, zum Ende zur Gänze von der der Liebe Gottes durchdrungen zu werden und in ihr aufzugehen. Die Bilder, die Wilhelm für diesen Seelenaufstieg entwickelt, sind durchaus sinnlicher Natur und rücken die subtile Transformation der Liebe ins Zentrum. Im Seminar sollen vor allem die mystischen ‚Meditationen‘ Wilhelms gelesen werden, dazu aber auch Auszüge aus weiteren bekannten Schriften, dem ‚Rätsel des Glaubens‘ (Aenigma fidei), und der Schrift über die ‚Natur und Würde der Liebe‘ (De natura et dignitate amoris) und der ‚Gottesschau‘ (De contemplando Deo). Alle Texte werden auf dem Blackboard zur Verfügung gestellt. Literatur: Wilhelm von Saint-Thierry, Meditationen und Gebete (lateinisch und deutsch), hg. von Christine Nord, Darmstadt 2001, Wilhelm von Saint Thierry, Nature et dignité de l’amour, Paris 2015, Wilhelm von Saint-Thierry, Le miroir de la foi, Paris 2008, F. Tyler Sergent (Hg.), A Companion to William of St. Thierry, Leiden 2019. Schließen

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