SoSe 22: Filmtheorie (Methodenübung C): Theorien des Dokumentarischen
Friederike Horstmann
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Etymologisch verweist das Dokumentarische (lat. docere) auf eine Ambivalenz, die zwischen dem Versprechen auf eine authentische, evidente oder direkte Wirklichkeitswiedergabe auf der einen und einer Mitteilungs- oder Zeigeabsicht auf der anderen Seite changiert. Innerhalb der Geschichte des Dokumentarfilms standen stets bestimmte Bezugspunkte im Zentrum theoretischer Reflexionen: die Beziehung zur Wirklichkeit, die gattungsspezifische Unterscheidung zum Spielfilm, die gesellschaftspolitische Aufgabe als emanzipatives Mittel der Aufklärung. Anhand von Texten sollen in der Methodenübung unterschiedliche theoretische Positionen dokumentarischer Praktiken diskutiert und institutionelle, mediengeschichtliche und politische Hintergründe freigelegt werden. Unter Einbeziehung von Beispielen aus der Filmgeschichte soll dabei die Vielfältigkeit der dokumentarischen Formen fokussiert werden: von ethnografischen Studien über feministischen Videoaktivismus bis hin zu performativen Spielarten des Dokumentarischen.
Obligatorische Arbeitsleistungen:
Anstelle von Referaten werden ca. einseitige Lektüreprotokolle verfasst, welche vor jeder Sitzung per Email eingereicht werden. Im Einzelnen bedeutet dies ein differenziertes Close-Reading der Texte: ihre Argumentationsstruktur freilegen, Kernthesen pointiert zusammenfassen, Begriffe kontextualisieren und kritisieren, Fragestellungen an die jeweilige Theorieposition formulieren.
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