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Seminar
SoSe 22: Geist, Natur und Körper in der Philosophie John McDowells
Maxim Kares
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Dieses Seminar verfolgt das Vorhaben einer einführenden Lektüre in zentrale Texte der Philosophie John McDowells. Als besonderes Kennzeichen seiner Philosophie kann sein Programm einer nicht-szientistischen Naturalisierung des Geistes gelten. Mit diesem Programm leistet McDowell einer modernen Auffassung des Menschen Widerstand, nach der unsere sinnlich-körperlichen Fähigkeiten Gegenstandsbereich allein der empirischen Naturwissenschaften sind. Neben dem Begriff der „Zweiten Natur“, den McDowell hierfür in Stellung bringt, hat auch die zugrundeliegende These von der „Unbegrenztheit des Begrifflichen“ für zahlreiche Kontroversen gesorgt. Insbesondere im Kontext der angloamerikanischen Phänomenologie hat McDowell seinen Ansatz immer wieder gegen Einwände von Autoren wie Hubert L. Dreyfus verteidigt, die die leibliche Situiertheit des Subjekts und damit gerade die Begrenztheit des Begrifflichen betonen.
Es kann als ein zentrales Unterfangen McDowells angesehen werden, den Gedanken verständlich zu machen, dass die Sinnlichkeit des Subjekts, seine Wahrnehmungen und Bewegungen als etwas zu begreifen sind, das von begrifflichen Strukturen imprägniert ist. Zur Erläuterung eines solchen Bildungsprozesses sinnlich-leiblicher Fähigkeiten bringt McDowell den Begriff der „Zweiten Natur“ in Stellung. Um die roten Fäden nachzuvollziehen, die diesen Begriff mit der These von der „Unbegrenztheit des Begrifflichen“ resp. der begrifflichen Imprägnierung sinnlicher Fähigkeiten verbinden, werden wir uns im Seminar zunächst ausführlich den einschlägigen Vorlesungen aus Geist und Welt widmen. Im Anschluss daran werden wir uns der sogenannten „McDowell-Dreyfus-Debatte“ zuwenden und uns mit der phänomenologischen Kritik von Hubert L. Dreyfus in „Overcoming the Myth of the Mental“ sowie McDowells Erwiderung auf die Einwände von Dreyfus auseinandersetzen.
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