SoSe 22: Neue Forschungsansätze zur Tanzmoderne
Lucia Ruprecht
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Diese Lehrveranstaltung findet in Präsenz im Hörsaal des Instituts für Theaterwissenschaft statt.
Additional information / Pre-requisites
Vorlesungssprachen sind Deutsch und Englisch.
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Die Ende des neunzehnten Jahrhunderts beginnende globale Tanzmoderne stellt einen der wichtigsten Paradigmenwechsel in der Geschichte des Theatertanzes dar. Während der moderne Tanz nach wie vor oft zuallererst als ein Bruch mit der Ästhetik des klassischen westlichen Theatertanzes charakterisiert wird, hat sich in den letzten Jahrzehnten ein vielfältiges und differenziertes Forschungsfeld zum Thema etabliert, das mittlerweile eigene Genealogien aufweist. Diese Genealogien bis hin zu den neuesten zeitgenössischen Ansätzen zu verfolgen ist Ziel der sowohl überblickshaften als auch ins Detail gehenden Vorlesung. Wir werden uns insbesondere mit den Denklinien befassen, die sich vom Feminismus bis zu queeren Relektüren ziehen; von der Beschreibung von Orientalismen bis zu dekolonisierenden Neuinterpretationen; von der Aufarbeitung der nationalsozialistischen Ideologisierung des sogenannten „neuen deutschen Tanzes“ bis zur tanzwissenschaftlich reflektierten politischen Theorie; von der Diskussion gestischer Archive zur Geste als theoretisch-kritischer, alternativer Form von Handeln. In der Vorlesung geht es somit sowohl darum, an ausgewählten Beispielen in die Tanzmoderne einzuführen, als auch Möglichkeiten von Tanzgeschichtsschreibung vorzustellen, die nicht zu trennen sind von immer auch historisch situierten theoretischen Denkmodellen.
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