SoSe 22: Theater, Identität, Differenz. Einführung in die Theorie und Ästhetik
Stefan Hölscher
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Das Seminar versteht sich als Einführung in das Feld aktueller Debatten über Identitätspolitik im Kontext des deutschen Theaters der Gegenwart. Neben Grundlagentexten zum Thema vor allem aus dem Umfeld des Schwarzen Feminismus der 1970er und 80er Jahre werden wir gemeinsam jüngere Pro- und Contrapositionen diskutieren sowie Mitschnitte von künstlerischen Arbeiten bspw. von Simone Dede Ayivi, Pepe Dayaw, Tümay Kilinçel, Magda Korsinsky, Miedya Mahmod, Anta Helena Recke und Joana Tischkau sichten und besprechen. Außerdem werden wir anhand von Zeugnissen rassistischer Vorfälle im deutschen Theater und in deutschen Medien der letzten Jahre und weiteren Schlüsseltexten untersuchen, inwiefern vonseiten innerhalb einer weißen Dominanzkultur (Birgit Rommelspacher) marginalisierter Gruppen formulierte Identitätspolitiken in Reaktion auf konkrete Machtverhältnisse Differenzen markieren, die sich intersektional auf den Ebenen von Race, Gender und Class verorten lassen. So werden wir die Frage vertiefen, wie komplex heute gerade im Theater jede Politik ist, in der Identitäten, immer spezifische gesellschaftliche Positionen sowie damit jeweils zusammenhängende Sprecher*innenpositionen auf dem Spiel stehen, die spezifische Theorien und Ästhetiken hervorbringen. Diesbzgl. wird es in dieser Veranstaltung u.a. auch um die Schärfung eines Methoden-Bewusstseins hinsichtlich der mit Identitätspolitik einhergehenden Theorien und Ästhetiken gehen.
Zur Erlangung eines Teilnahmescheins ist neben der regelmäßigen Teilnahme die Übernahme eines Impulsreferats erforderlich. Leistungsscheine können über Hausarbeiten erworben werden.
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