SoSe 22: Afrodiasporische Narrative der Gegenwart
Irene Albers
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Über den Begriff einer »afrikanischen Diaspora« und über ihre kulturellen Ausdrucksformen wird inzwischen auch in Deutschland viel diskutiert. Was ist Afropolitanismus und warum gibt es dazu so viele kritische Blogposts? Bedeutet »Afropean« das gleiche in England, Deutschland und Frankreich? Wo liegt der Schwarze Atlantik? Dass diese Fragen aktuell vermehrt in literarischen Texten, Zeitschriften und auf Webseiten/im Internet verhandelt werden, ist ein Hinweis darauf, wie stark die Rolle von Erzählungen in der Konstruktion einer afrikanischen Diaspora ist. In dem Seminar wollen wir uns anhand ausgewählter Werke in verschiedenen Medien den Narrativen der zeitgenössischen afrikanischen Diaspora nähern. Eingangs werden wir zentrale Texte (von Paul Gilroy, Brent Hayes Edwards und Stuart Hall) zu dem Konzept der afrikanischen oder Schwarzen Diaspora lesen und uns mit Werken von James Clifford und Avtar Brah auch Theorien der Diaspora Studies anschauen. Im Hauptteil des Seminars wollen wir uns gegenwärtigen afrodiasporischen Narrativen nähern und deren Spannungen erforschen. Dazu werden Kurzgeschichten (z.B. aus Zadie Smith, Grand Union, 2019), Romane (z.B. Olivia Wenzel, 1000 Serpentinen Angst, 2020), sowie Musiktexte (BSMG, Platz an der Sonne, 2017) und -videos (Beyoncé, Black Is King, 2020) diskutiert. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, durch die Analyse von unterschiedlichen Medien Beispielwerke der afrodiasporischen Literatur kennenzulernen, gleichzeitig auch Methoden zu erlernen, sich vergleichend mit Narrativen in verschiedenen zeitgenössischen Medien und Sprachen zu befassen.
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