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Advanced seminar
SoSe 22: Vielfalt utopischen Denkens in der Frühen Neuzeit
Tilo Renz
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Mit Thomas Morus’ Utopia (EA 1516) wird ein Begriff zur Bezeichnung von Formen wünschenswerten menschlichen Zusammenlebens eingeführt, der in den folgenden Jahrhunderten große Popularität gewinnt und dessen semantisches Spektrum dabei deutlich erweitert wird. Bereits in der Frühen Neuzeit jedoch entstehen neben Morus’ Schrift weitere Formen, Alternativen zu den bestehenden Verhältnissen zu denken, und diese fokussieren nicht allein die Ordnung des Sozialen. Darunter sind beispielsweise Utopien, die auf den Gedanken der Erziehung ausgerichtet sind (Caspar Stiblin), Entwürfe besonderer Formen des Bewahrens und Generierens von Wissen (Johann Valentin Andreae, Francis Bacon) oder Parodien und Ambiguisierungen vorausgegangener utopischer Entwürfe (Anton Francesco Doni sowie das anonym überlieferte Lalebuch). Die Vielgestaltigkeit frühneuzeitlicher Utopien zu erfassen und sie für ein historisches Verständnis des Begriffs des Utopischen produktiv zu machen wird Gegenstand des Seminars sein. close
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