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Seminar
SoSe 22: Politcal theories of affect
Daniel Schulz
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Wut und Trauer, Mitleid und Hass – demokratische Öffentlichkeiten kennen eine ganze Reihe von Gefühlsbekundungen und Affekten. Gerade in den letzten Jahren hat die Welle des Populismus auch die Frage des Umgangs mit Emotionen neu auf die Tagesordnung gesetzt. Während nun in der modernen Politikwissenschaft lange Zeit die Vorstellung rationaler Akteure im Vordergrund stand, so bildet die Auseinandersetzung mit den „Leidenschaften“ jedoch einen zentralen Topos in der Geschichte des politischen Denkens. Das Seminar will daher die Frage nach der Rolle von Affekten und Emotionen für die Stabilisierung und die Kritik politischer Ordnung in den Blick nehmen. Themen sind dabei unter anderem die Rolle des Pathos in der aristotelischen Rhetorik, die Rolle der Angst in der Begründung moderner Staatlichkeit durch Thomas Hobbes, die Diskussion der Leidenschaften in der politischen Theorie der Aufklärung, der Zusammenhang von Menschenrechten und Empathie, sowie die gegenwärtige Diskussion zum Populismus und seiner Bewirtschaftung der gesellschaftlichen Affektökonomie. Dabei geht es schließlich darum, welche Bedeutung der affektiven und emotionalen Seite des demokratischen Verfassungsstaates zukommt und welche kategorialen und normativen Fragen eine politische Theorie der Affekte zu berücksichtigen hat.
Literatur:
Gary Schaal, Felix Heidenreich (Hg.): Politische Theorie und Emotionen. Baden-Baden 2012.
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