Derzeit rücken die Aspekte von Differenz und Vielfalt ins Zentrum von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. In der Politikwissenschaft stellen sich eine Fülle neuer Fragen mit besonderer Brisanz: Welche politischen Theorien geben uns eine Orientierung, um die klassischen Dimensionen der Differenz (gender, race, class) angemessen zu erfassen? Wie können wir weitere und/oder bislang zu wenig beachtete Kategorien (etwa ethnicity, religion, region, age, sexual identity, disability) analytisch in den Vordergrund rücken oder ihre komplexe Verschränkung ("Intersektionalität") untersuchen? Und was geschieht eigentlich, wenn wir - etwa auf dem Gebiet der "area studies" - als selbstverständlich erscheinende Differenzen, wie Ost und West, Orient und Okzident, (globaler) Norden und (globaler) Süden, tiefgreifender zu betrachten und zu hinterfragen beginnen? Das Seminar gibt eine Einführung in die politischen Schriften Michel Foucaults, die sich mit der wissenschaftlichen Entstehung von Klassifikationsverfahren, der Konstruktion von Bevölkerung als "beweglicher Multiplizität" sowie dem politischen Einsatz von Kategorien der Differenz in besonderer Weise befasst haben. Im Seminar gemeinsam gelesen werden u. a.: "Die Ordnung der Dinge" (…), "In Verteidigung der Gesellschaft" (2008) sowie "Die Regierung des Selbst und der anderen" (2010). Schließen