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WiSe 12/13: Georg Wickram: Knabenspiegel

Franziska Ziep

Kommentar

Georg Wickrams gilt als einer der vielseitigsten Autoren des 16. Jahrhunderts. Seine Texte sind für die Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit von besonderem Interesse, weil darin zeittypische Entwürfe von Individualität modelliert sowie neue Formen des Erzählens im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit erprobt werden. Der "Knabenspiegel" (1554) verhandelt am Beispiel der gegensätzlichen Lebensgeschichten zweier junger Männer von ungleichem Stand Konzepte von Erziehung, Familie, Ehe und Freundschaft, welche für die Konstituierung von Identität in der vormodernen Kultur eine neue Bedeutung gewinnen. Über sein didaktisches Programm hinaus lässt der Text auch ein Bemühen um poetische Reflexion erkennen, welches sich im Dialog ‚Vom ungeratenen Sohn' manifestiert, der ergänzend im Seminar gelesen wird. Auf der Basis eines close reading des frühneuhochdeutschen Textes werden insbesondere Fragen der Erzählstruktur und der Identitätskonstruktion näher diskutiert. Die Texte werden im Blackboard bereitgestellt. Das Seminar wird von einem Tutorium begleitet. Zur vorbereitenden Lektüre: Jan-Dirk Müller, Kommentar zum Knabenspiegel/Dialog, in: ders., Romane des 15. und 16. Jahrhunderts. Nach den Erstdrucken mit sämtlichen Holzschnitten, Frankfurt am Main 1990 (Bibliothek deutscher Klassiker, Bd. 54), S. 1261-1284. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 10:00 - 12:00 16 Termine

Mi, 17.10.2012 10:00 - 12:00

Dozenten:
Franziska Ziep