Die aktuelle Debatte über einen möglichen Umzug der Alten Meister sowie eine damit eventuell einhergehende Verkleinerung der ständigen Sammlung zum Anlass nehmend, sollen in diesem Seminar die gegenwärtig ausgestellten Werke der Gemäldegalerie Berlin im Mittelpunkt stehen. Hauptzweck des Seminars ist die Arbeit mit und vor den Originalen. Sämtliche Sitzungen (mit Ausnahme der ersten) werden demnach vor Ort in der Gemäldegalerie stattfinden. Über die Auseinandersetzung mit den Originalen sollen grundlegende kunsthistorische Methoden erprobt werden. Zugleich führt jedes Werk ein Stück Sammlungsgeschichte der Gemäldegalerie leibhaftig vor Augen. Jedes einzelne Kunstwerk, das in den Räumen der Galerie am Kulturforum seinen Platz gefunden hat, besitzt eine eigene, interessante Entstehungsgeschichte und Provenienz. Ausgehend vom gesamten gezeigten Bestand, der sich aktuell auf ungefähr 900 Gemälde beläuft, wählen die Teilnehmer des Seminars in einem ersten Schritt je ein Werk aus und bestimmen so das Untersuchungsmaterial, dem wir uns während des Semesters gemeinsam widmen werden. Dabei soll der Auswahlprozess reflektiert, dokumentiert und kritisch hinterfragt werden. Die genauen Modalitäten werden in der ersten Sitzung besprochen. Ziel des Seminars ist zum einen die Beherrschung zentraler kunsthistorischer Instrumente wie der Bildbeschreibung. Zum anderen geht es darum, ein Problembewusstsein für die Beurteilung der kunsthistorischen Relevanz eines Objekts zu entwickeln sowie sich mit dessen Bedeutung im Kontext der Sammlungsgeschichte eines großen Museums und damit einhergehenden kuratorischen Überlegungen auseinanderzusetzen. Schließen