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WiSe 12/13: Schauspieltheorien des 18. Jahrhunderts. Einführung in die Theaterhistoriographie

Jenny Schrödl

Kommentar

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vollzieht sich ein wesentlicher Wandel in der Ästhetik, Schauspieltheorie und schauspielerischen Praxis - es entwickelt sich eine neue, realistisch-psychologische Schauspielkunst, die bis ins 21. Jahrhundert fortwirkt. Im Kern umfasst die neue Schauspielkunst eine Orientierung an der empirisch gegebenen Natur; das Theater soll als Nachahmung der Natur und als moralische Anstalt wirken. Das Verhältnis von Rationalität und Emotionalität bei der schauspielerischen Darstellung, die Relation von Natürlichkeit und Künstlichkeit, ästhetisch-moralische Wirkungsdimensionen des Schauspiels sowie der Körper als Ausdruck innerer Vorgänge sind weitere Aspekte der neuen Schauspielkunst, die von den zeitgenössischen Theoretikern kontrovers diskutiert wurden. Im Mittelpunkt des Seminars stehen unterschiedliche Schauspieltheorien des 18. Jahrhunderts, die diese neue Schauspielkunst konturieren. Dazu gehören Texte von u.a.: Denis Diderot, Johann Jakob Engel, Gotthold Ephraim Lessing, Georg Christoph Lichtenberg, Francesco Riccoboni, Pierre Rémond de Sainte-Albine. Die Diskussion dieser Schauspieltheorien wird eingebettet in theater- und kulturhistorische Kontexte und gerahmt durch davon differente Theorien der Schauspielkunst zu Beginn (Franciscus Lang Abhandlung über die Schauspielkunst) und am Ende des 18. Jahrhunderts (Johann Wolfgang von Goethe Regeln für Schauspieler). Das Seminar richtet sich bewusst an Studiumsanfänger_innen der Theaterwissenschaft und wird zudem ganz allgemein in zentrale Fragestellungen und Methoden theaterhistoriographischen Arbeitens einführen. Obligatorische Arbeitsleistungen: aktive Mitarbeit, Referat oder Sitzungsprotokoll Prüfungsleistung: schriftliche Hausarbeit (ca. 10 Seiten) Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 14:00 - 18:00 16 Termine

Fr, 19.10.2012 14:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Jenny Schrödl