17510 Proseminar

WiSe 12/13: Alles, was BRECHT ist! Zur Theoriewelt einer Theaterikone

Erhard Ertel

Kommentar

Sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht war Bertolt Brecht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der innovativsten Denker und Praktiker des Theaters. In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts blieb sein überliefertes Werk in Theorie und Praxis von großer anregender Wirkung, vor allem auch außerhalb Europas. Um die Jahrtausendwende erstarrte er allerdings mehr und mehr zu einer rein historischen Figur. Umso interessanter ist es, dass Brecht-Stücke gegenwärtig in zahlreichen Inszenierungen eine Renaissance, damit eine kritische Hinterfragung hinsichtlich ihrer Spiel- und Brauchbarkeit erfahren. Der Sinn des Seminars besteht in der Diskussion des theatertheoretischen und theaterpraktischen Ansatzes Brechts, einem der rigorosesten Versuche im 20.Jahrhundert, gesellschaftliche Umbruchszeiten (politische, soziale, wirtschaftliche, technische, mediale, kulturelle) philosophisch-ästhetisch und künstlerisch-praktisch zu reflektieren. Gestellt werden soll die Frage nach der Tauglichkeit/ Untauglichkeit eines Theaters/ Denkens, das in Umbruchszeiten großer sozialer Utopien entstand, dann aber durch universelle/ globale Veränderungen wie diese selbst frag-würdig geworden ist. Diesem Zwecke soll die Diskussion wesentlicher Brechtscher Pionierleistungen für aktuelle kunst-, kultur- und medientheoretische Diskurse dienen. Die Hinterfragung des Brechtschen Begriffsapparates und des Charakters wie der Dimensionen seiner Denk-Weise versteht sich dabei zugleich als Nachdenken über Krisen- und Problembewusstsein heutiger Theaterwissenschaft. Obligatorische Arbeitsleistung: Referat, Notate; Die Prüfungsleistung im Rahmen des Basismoduls besteht aus einer schriftlichen Hausarbeit (ca. 10 Seiten). Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

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