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Proseminar
WiSe 12/13: Psychoanalyse für Theaterhistoriker_innen
Matthias Warstat
Kommentar
Die Frühzeit der Theateravantgarde und die Erfindung der Psychoanalyse fallen zusammen - nicht nur zeitlich, sondern auch hinsichtlich zentraler Denkfiguren, Begriffe und Interessen. Die um 1890 grassierenden psychosomatischen Krankheiten der Hysterie und der Nervosität, an denen sich die Neugier der frühen Psychoanalyse entzündete, wurden als theatrale Phänomene wahrgenommen. Sigmund Freud und Joseph Breuer nannten das von ihnen entwickelte psychoanalytische Verfahren ‚kathartische Therapie', Breuers Patientin Anna O. bezeichnete ihre Tagträume als ‚Privattheater', und mit dem ‚ödipalen Dreieck' wurde eine Konstellation der griechischen Tragödie zum Urgrund der Neurosen erhoben. Umgekehrt nahmen maßgebliche Theatermacher der Wiener Moderne Anteil an Freuds Gesprächskreisen und versuchten in ihren Stücken, die neu entdeckten Abgründe der Seele zu ergründen. Später sahen Surrealisten und andere Avantgarde-Gruppen ihre theatralen Praktiken als eine Art Tor zum Unbewussten und verstanden ihre Experimente als Versuche, eingefahrene Subjektbegriffe aufzusprengen. So wurden in den Jahrzehnten um und nach 1900 Verbindungen zwischen Theater und Psychoanalyse geknüpft, die sich bis in gegenwärtige Theaterformen, Therapiemodelle und psychoanalytische Denkschulen verfolgen lassen. In diesem Sinne wird das Seminar die Geschichte der Psychoanalyse aus theaterhistorischer Perspektive betrachten.
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 16.10.2012 12:00 - 14:00
Di, 23.10.2012 12:00 - 14:00
Di, 30.10.2012 12:00 - 14:00
Di, 06.11.2012 12:00 - 14:00
Di, 13.11.2012 12:00 - 14:00
Di, 20.11.2012 12:00 - 14:00
Di, 27.11.2012 12:00 - 14:00
Di, 04.12.2012 12:00 - 14:00
Di, 11.12.2012 12:00 - 14:00
Di, 18.12.2012 12:00 - 14:00
Di, 08.01.2013 12:00 - 14:00
Di, 15.01.2013 12:00 - 14:00
Di, 22.01.2013 12:00 - 14:00
Di, 29.01.2013 12:00 - 14:00
Di, 05.02.2013 12:00 - 14:00
Di, 12.02.2013 12:00 - 14:00