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Proseminar
WiSe 12/13: Konstruktionsgrammatik
Cosima Scholz
Kommentar
Unter dem Terminus "Konstruktionsgrammatik" (CxG) werden unterschiedliche Ansätze zusammengefasst, die einige Grundannahmen über die Funktionsweise menschlicher Sprache teilen. Es handelt sich dabei um eine vergleichsweise junge theoretische Ausrichtung, die sich in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat. Konstruktionsgrammatische Ansätze verstehen sich in der Regel bewusst als grammatiktheoretische Alternative z. B. zur generativen Grammatik oder anderen Modellen (vgl. u. a. Goldberg 1995, 2006 sowie Culicover & Jackendoff 2005). Die Entwicklung der CxG wird zuweilen als Anfang einer "semantischen Wende" in der Linguistik verstanden (vgl. Ziem 2008), da sie im Gegensatz zu anderen Modellen Grammatik stets als eine Verbindung von Form und Bedeutung analysiert. Viele konstruktionsgrammatische Ansätze gehen davon aus, dass sich eine Sprache vollständig anhand von "Konstruktionen" (Form-Bedeutungspaare) beschreiben lässt und dass es keine strikte Trennung zwischen Grammatik und Lexikon gibt. Ein weiterhin viel diskutierter Punkt im Rahmen konstruktionsgrammatischer Ansätze ist auch die Frage nach dem Verhältnis von menschlicher Kognition und sprachlicher Kompetenz, wobei viele Ansätze davon ausgehen, dass unsere Sprachfähigkeit den gleichen kognitiven Mechanismen unterliegt, die auch für andere kognitive Aufgaben benutzt werden.
Dieses Seminar bietet eine Einführung in die wichtigsten Konzepte konstruktionsgrammatischer Grammatikschreibung. Diese werden zunächst gemeinsam im Kurs auf der Basis relevanter Grundlagentexte erarbeitet und in einer vergleichenden Perspektive diskutiert. Im Anschluss daran sollen die Studierenden in Form von Referaten und Diskussionsleitungen eigenständig und sprachdatenorientiert konstruktionsbasierte Analysen spanischer Daten präsentieren und in der Gruppe zur Diskussion stellen.
Notwendige Voraussetzungen für das Seminar sind eine hohe Lektürebereitschaft, Diskussionsbereitschaft sowie sichere Englischkenntnisse für das Verstehen relevanter Fachliteratur. Regelmäßige und aktive Teilnahme sind unabdingbar für das Bestehen des Kurses.
Das Seminar ist den Studienbereichen I und II zugeordnet und kann in allen Modulen des Bachelorstudiengangs (inkl. BM Ia) belegt werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
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Literaturhinweise
Culicover, Peter W. & Ray Jackendoff. 2005. Simpler syntax. Oxford: Oxford University Press.
Goldberg, Adele E. 1995. Constructions: A construction grammar approach to argument structure. Chicago: Chicago University Press.
Goldberg, Adele E. 2006. Constructions at work: The nature of generalization in language. Oxford: Oxford University Press.
Ziem, Alexander. 2008. Frames und sprachliches Wissen: Kognitive Aspekte der semantischen Kompetenz. Berlin: de Gruyter.
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 17.10.2012 10:00 - 12:00
Mi, 24.10.2012 10:00 - 12:00
Mi, 31.10.2012 10:00 - 12:00
Mi, 07.11.2012 10:00 - 12:00
Mi, 14.11.2012 10:00 - 12:00
Mi, 21.11.2012 10:00 - 12:00
Mi, 28.11.2012 10:00 - 12:00
Mi, 05.12.2012 10:00 - 12:00
Mi, 12.12.2012 10:00 - 12:00
Mi, 19.12.2012 10:00 - 12:00
Mi, 09.01.2013 10:00 - 12:00
Mi, 16.01.2013 10:00 - 12:00
Mi, 23.01.2013 10:00 - 12:00
Mi, 30.01.2013 10:00 - 12:00
Mi, 06.02.2013 10:00 - 12:00
Mi, 13.02.2013 10:00 - 12:00