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WiSe 12/13: Thomas Mann: Der Erwählte ? „der christliche Ödipus“

Beatrice Trinca

Hinweise für Studierende

Im Masterstudiengang als "Kolloquium" anrechenbar.

Kommentar

Die Grundlage für Thomas Manns Roman Der Erwählte (von 1951) bildet eine mittelalterliche Legende über den im Inzest gezeugten Gregorius, der seine Mutter heiratet und nach jahrelanger Buße zum Papst berufen wird. In der Lehrveranstaltung sollen anhand von Thomas Manns Quellen spezifische Formen des christlich-mittelalterlichen Umgangs mit dem Inzest-Motiv herausgearbeitet werden. Im Vergleich dazu soll Thomas Manns parodistisch-ironische Bearbeitung des Erzählstoffes besprochen werden. Der Schwerpunkt soll auf Manns Adaption des Stoffes unter modernen Prämissen (nach Nietzsche und Freud) und unter Berücksichtigung mittelalterlicher wie antiker Quellen liegen. Dabei stellt sich die Frage nach unterschiedlichen Konzeptionen von Inzest, Sünde, Schuld, Buße, göttlicher Willkür und Gnade, Auserwähltheit sowie nach dem narrativ-ästhetischen Umgang mit diesen Themen in Mittelalter und Moderne. Diskussionsgrundlage (bitte schon in der ersten Sitzung dabei haben!): Thomas Mann: Der Erwählte. Roman. Frankfurt am Main (Fischer Taschenbuch 9426), 28. Auflage 2008. Weitere Texte werden mit Übersetzungen zur Verfügung gestellt. Zur Einführung: Andreas Urs Sommer: Neutralisierung religiöser Zumutungen. Zur Aufklärungsträchtigkeit von Thomas Manns Roman Der Erwählte. In: Traces of Transcendency. Spuren des Transzendenten. Religious Motifs in German Literature and Thought. Hrsg. von Rüdiger Görner, München 2001, S. 215-233. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 16:00 - 18:00 16 Termine

Mo, 15.10.2012 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Beatrice Trînca