14824
Einführungskurs
WiSe 12/13: Religion in Kriminal- und Verschwörungsliteratur
Almut Barbara Renger
Hinweise für Studierende
Das Seminar "Religion in Kriminal- und Verschwörungsliteratur" (LV 14824) findet teils an der FU, teils an der Universität Potsdam statt. Die Vorbesprechung an der FU am Mittwoch, dem 17.10.2012 (17-18 Uhr), ist daher dringend wahrzunehmen. Die erste Sitzung am 19.10. wird in Potsdam (UP, Neues Palais, Haus 11, Raum 2.27) abgehalten. Eine genaue Wegbeschreibung zum Veranstaltungsort in Potsdam wird in der Einführung am 17.10. an der FU ausgeteilt. Die letzten Sitzungen finden gekoppelt an einen Workshop in Potsdam statt, der auf den 20.01. (ca. 16-20 Uhr) und den 21.01. (9-17 Uhr) angesetzt ist.
Im Masterstudiengang als "Übung I" oder "Übung II" anrechenbar
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Die Termine am 19.10., 30.11., 18.01. und 21.01. finden nicht an der FU sondern an der UP in Potsdam statt.
Kommentar
Das vermeintliche Gegensatzpaar Religion-Aufklärung wirft bis heute immer wieder kritische Fragen nach der menschlichen Natur, Moral und Verantwortlichkeit im Verhältnis zu einer transzendenten Realität auf – Fragen, die als ein Charakteristikum der Moderne Eingang in die populäre Kriminal- und Verschwörungsliteratur gefunden haben. Der um Aufklärung eines Verbrechens bemühte „geistliche Ermittler“ fungiert hier nicht nur als Instanz der Vernunft und der logischen Deduktion, der Aufdeckung von Geheimnissen und der Wiederherstellung gestörter Gleichgewichtsverhältnisse. Als Priester, Mönch oder Rabbiner, der Verbrechen aufklärt, ist er auch mit einer besonderen moralischen Autorität ausgestattet; als Experte für religiöses Wissen über die Abgründe der menschlichen Seele eröffnet er zudem die Möglichkeit einer theologischen und religiösen Reflexion über Fragen der Schuld, der Gerechtigkeit und des Bösen. In der Lehrveranstaltung wird dieser religiösen und zugleich zutiefst säkularen Figur nachgegangen und gezeigt, dass sie mit Chestertons Father Brown, Hollands Reverend Claire Aldington oder Kemelmans Rabbi Small als Repräsentationsfigur verschiedener religiöser Traditionen und Denominationen verbreitet ist und auch Eingang ins Genre der belletristischen Verschwörungsliteratur gefunden hat, zu der z.B. Umberto Ecos „Das Foucaultsche Pendel“ und „Sakrileg“ von Dan Brown gerechnet werden. Zu untersuchen sind nicht zuletzt Setting und Umfeld des Tatorts, da das aufzuklärende Verbrechen in der Regel im Feld und Umfeld von Stätten geschieht, die als heilig wahrgenommen werden: Kirchen, Synagogen, Tempeln oder Moscheen. Sie stehen einerseits für Sicherheit und göttliche Präsenz, andererseits verleihen sie als Orte des Verbrechens und der Angst einer tiefgreifenden Verunsicherung des Menschen Ausdruck, der in der säkularisierten Moderne an religiösen Gewissheiten zweifelt, sich aber gleichzeitig nach ihnen sehnt.
Zur Vorbereitung vor Lehrveranstaltungsbeginn sind zu lesen: „Sakrileg“ (Textausgabe: Dan Brown: Sakrileg, Gustav Lübbe 2004, engl. Originaltitel: The Da Vinci Code), ein Kriminalroman, der die Verschwörung eines Sions-Ordens mit dem Entstehen der christologischen Dogmen, den jüngeren Funden in Qumran und Nag Hammadi, der Geschichte der fränkischen Dynastie der Merowinger und dem Opus Dei verquickt, sowie „Verschlußsache Jesus“ (Textausgabe: Michael Baigent, Richard Leigh: Verschlusssache Jesus. Die Qumranrollen und die Wahrheit über das frühe Christentum, München 1991). Weitere Texte werden in der ersten Sitzung festgelegt. – Das Lehrveranstaltung findet in Kooperation mit der Universität Potsdam (UP) statt.
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Zusätzliche Termine
Mi, 17.10.2012 17:00 - 18:00 Fr, 19.10.2012 16:00 - 18:00 Fr, 30.11.2012 16:00 - 20:00 Sa, 01.12.2012 09:00 - 16:00 Fr, 14.12.2012 16:00 - 20:00 Fr, 18.01.2013 16:00 - 20:00 Mo, 21.01.2013 09:00 - 17:00