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WiSe 12/13: Altersarmut in Europa

Ralf Himmelreicher

Kommentar

Demografische Alterung wirkt sich ähnlich auf verschiedene Mitgliedsstaaten der EU aus. Nicht zuletzt als Folge von Finanz-, Wirtschafts- und Fiskalkrise stellt sich jedoch die sozio-ökonomische Lage in den Mitgliedsstaaten unterschiedlich dar. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie in den einzelnen Nationalstaaten - vor dem Hintergrunde der offenen Methode der Koordinierung - mit den jeweiligen Herausforderungen insbesondere im Hinblick auf die Alterssicherung umgegangen wird. Lässt sich die sich abzeichnende steigende Altersarmut in den Ländern der EU aufhalten? In der Veranstaltung werden zentrale soziologische, ökonomische und politische Aspekte der Alterssicherung in Europa behandelt: Nach einer Einführung in grundlegende Formen der Al-terssicherung in der jüngeren Geschichte werden institutionelle Strukturen und Policies staat-licher Alterssicherung im europäischen Vergleich diskutiert: Welche gesellschaftlichen Folgen und Voraussetzungen hat Alterssicherung (soziale Ungleichheit, Lebenslauf, Geschlech-terbeziehungen)? Wie unterscheiden sich die Systeme und welche Typen gibt es? Gibt es unterschiedliche Kulturen des - wegen des Ausschlusses vom Arbeitsmarktes unproduktiven und dann oftmals wieder aktivierten - Alters? Welchen Einfluss haben internationale Institution auf die Alterssicherung (in Osteuropa)? Gibt es eine EU-Alterssicherungspolitik? Welche Länder sind besonders von Alterarmut betroffen? Gibt es länderübergreifende Trends im Po-litikfeld Altersvorsorge, wie etwa Erhöhung der Altersgrenzen, Privatisierung und Kapitalde-ckung? Voraussetzung sind Grundkenntnisse im Bereich der Sozial- und Alterssicherungspolitikfor-schung. Wünschenswert sind Kenntnisse in SPSS oder einer anderen Statistik-Software. Empirische Analysen werden das Verhältnis individueller Vorsorge und Armutsrisiken, politi-schen Reformen und Sozialstruktur im Alter beleuchten. Datenbasis werden insbesondere die prozessproduzierten Daten der Rentenversicherung, die über das Forschungsdatenzentrum der Rentenversicherung (siehe www.fdz-rv.de) zur Verfügung gestellt werden, sein. Modulteilprüfung: Hausarbeit (ca. 3000 Wörter, Abgabetermin 31. März 2013) oder alternativ kleinere schriftliche Arbeiten im Laufe der Vorlesungszeit. Literatur: Assessing the socio-economic impact of social reforms: http://www.socialprotection.eu/ (Zugriff am 03.05.2012) Himmelreicher, Ralf K. (2011): Zur Entwicklung und Verteilung der Altersrenten in den alten und den neuen Bundesländern. In: Datenreport 2011, Band II, Bundeszentrale für politi-sche Bildung (Hrsg.), S. 280-286: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Datenreport/Downloads/Datenreport2011Kap9.pdf?__blob=publicationFile (Zugriff am 03.05.2012) Leisering, Lutz (2011): The New Regulatory State. Regulating Pensions in Germany and the UK. Transformation of the State Series. Hampshire: Palgrave Macmillan. Pensions at a Glance (2011): Retirement-income Systems in OECD und G20 Countries. OECD: Paris. Schmähl, Winfried (2007): Zur Entwicklung von Alterssicherungssystemen in Europa: Strukturen, Einflussfaktoren, Entwicklungstendenzen und Herausforderungen, in: Gesellschaft für Versicherungswissenschaft und -gestaltung e.V. (GVG) (Hg.): Alterssicherung in Europa, Bonn: 11-42. Schließen