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WiSe 12/13: Klassik

Claus Zittel

Hinweise für Studierende

Beginn: 3. Woche

Kommentar

Was ist klassisch an der Literatur der „Klassik“? Je nachdem, ob und wie man ‚Klassik‘ als Epochen-, Stil-, oder Normbegriff versteht, wird man zu unterschiedlichen Antworten gelangen. Ziel des Seminars ist, mögliche Epochenprofile der durch die Jahreszahlen 1786 (Beginn von Goethes Italien-Reise) und 1805 (Schillers Tod) gerahmten Periode der deutschen Literaturgeschichte, die gemeinhin als „Weimarer Klassik“ bezeichnet wird, herausarbeiten. Dabei soll über Kriterien, Sinn, Zweck und Leistungsgrenzen von Epochenkonzepten und Kanonbildungen diskutiert werden. Zu diesem Zweck werden Werke, die idealtypisch das Klassische zu repräsentieren scheinen (z.B. Goethes Iphigenie, Wilhelm Meisters Lehrjahre, Schillers: Die Götter Griechenlands) mit anderen Texten konfrontiert, die die jeweiligen Definitionsversuche unterlaufen (Goethe: Faust I und II, Pandora) oder sich jenseits ihrer positionieren (Hölderlin, Kleists Penthesilea). Flankierend sollen Vergleiche mit den klassischen Perioden anderer Literaturen und den Klassik-Konzeptionen anderer Disziplinen (wie der Kunstgeschichte) gezogen sowie literaturtheoretische Debatten jener Zeit nachvollzogen werden. Einen Schwerpunkt wird dabei die philosophische und poetologische Konstellation um 1800 bilden. Ein Reader mit einschlägigen Texten wird auf dem blackboard bereitgestellt. Zugleich werden wir die Möglichkeiten der Berliner Theaterlandschaft nutzen und die gegebenen Stücke des behandelten Zeitraums ansehen. Textgrundlagen: Johann Wolfgang Goethe: Iphigenie auf Tauris. Stuttgart 1998. Friedrich Schiller: Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen. Mit einem Nachwort hg. v. Käte Hamburger. Stuttgart 1997. Zur Einführung: Gerhard Plumpe: „Klassik“ als Epochenbegriff. In: Gerhard Plumpe: Epochen moderner Literatur. Opladen 1995, S. 11-30; Th. W.: Adorno, Zum Klassizismus von Goethes "Iphigenie". In: Neue Rundschau 1967; S. 586 ff. Auch in: Th. W. A.: Noten zur Literatur IV, Suhrkamp, Frankfurt|M 1974. Stefan Greif: Arbeitsbuch Deutsche Klassik, Paderborn 2008. Harald Tausch: Literatur um 1800: Klassisch-romantische Moderne, Berlin 2011. Standardwerke zur Epoche: Gerhard Schulz: Die deutsche Literatur zwischen Französischer Revolution und Restauration. 2 Bde. München 1983;.Gedichte und Interpretationen. Bd.3: Klassik und Romantik. Hrsg. von Wulf Segebrecht. Stuttgart: Reclam, 1984. Gert Ueding, Klassik und Romantik. Deutsche Literatur im Zeitalter der Französischen Revolution 1789-1815. 2 Bde. München 1988; Helmut Pfotenhauer: Um 1800: Konfigurationen der Literatur, Kunstliteratur und Ästhetik, Tübingen 1991. Dieter Borchmeyer: Weimarer Klassik. Weinheim 1994. Gerhard Schulz und Sabine Doering: Klassik. Geschichte und Begriff. München 2003. Rolf Selbmann, Deutsche Klassik. Paderborn [u.a.] 2005. Albert Meier, Klassik – Romantik. Unter Mitarbeit von Stephanie Düsterhöft. Stuttgart: 2008. Schließen