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Hauptseminar
WiSe 12/13: Religion, Politik und Konfliktmanagement im Libanon, 1943-2011
Thomas Scheffler
Kommentar
Der Libanon ist das einzige Land des Nahen Ostens, dessen Verfassung seit 1926 den multireligiösen Charakter des Staatswesens garantiert. In den aktuellen Kontroversen um die Demokratisierung des Nahen Ostens wird das "libanesische Modell" teils als Vorbild, teils als abschreckendes Beispiel, teils als unmaßgebliche Ausnahme zitiert. Ziel des Seminars ist es, die Rolle des Faktors "Religion" in den verschiedenen Etappen der Konfliktgeschichte des Landes, von der staatlichen Unabhängigkeit (1943) über den Bürgerkrieg von 1975-1990 bis zum "Arabischen Frühling" (2011), zu untersuchen. Die Verfassungsgeschichte des Libanon soll dabei ebenso einbezogen werden wie die gesellschaftliche Bedeutung religiöser Gemeinschaften, die Rolle transnationaler ethnoreligiöser Loyalitäten, das Spannungsverhältnis zwischen religiösen und politischen Führern und der Einfluss regionaler Rivalitäten auf die Kräfteverhältnisse im Land.
Literatur zur Einführung: Fawwaz Traboulsi, A History of Modern Lebanon (London: Pluto, 2007); William Harris, The New Face of Lebanon (Princeton: Wiener, 2005); Thomas Scheffler, Religious Communalism and Democratization: The Development of Electoral Law in Lebanon, in: Orient 44:1 (2003), S. 15-37.
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Zusätzliche Termine
Fr, 19.10.2012 14:00 - 18:00 Fr, 30.11.2012 14:00 - 20:00 Sa, 01.12.2012 10:00 - 18:00 Fr, 25.01.2013 14:00 - 20:00 Sa, 26.01.2013 10:00 - 18:00