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WiSe 12/13: Erleuchtung: Begriffe, Konzepte, Modelle

Almut Barbara Renger

Hinweise für Studierende

Bitte beachten Sie, dass das Seminar und die zugehörige Veranstaltungsreihe "Erleuchtung: Konzepte - Rollen - Modelle" nicht im Institut für Religionswissenschaft, sondern in der Silberlaube, Habelschwerdter Allee 45, im Raum J 27/14 stattfinden. Im Masterstudiengang als "Kolloquium" anrechenbar. Schließen

Kommentar

In Aufnahme der frühgriechischen und hebräischen Anschauung des Lichts als Symbol für Leben und Heil bezeichnet der Terminus „Erleuchtung“ (sinnverwandt: „Einleuchtung“, „Einleuchten“, „Evidenz“) entweder, in einem logisch-erkenntnistheoretischen Sinn, einen Akt des Denkens oder, in einem religiösen Sinn, eine Erfahrung und ist gleichsam als blitzartig erhellendes Aufleuchten von etwas (als „Wahrheit“, „Gotteswirklichkeit“ u.v.a. Benanntes) zu begreifen, das bis dahin verborgen zu sein schien. Ziel dieser Lehrveranstaltung ist die vergleichende Untersuchung des Begriffs, verwandter Termini und Konzepte sowie damit verbundener Modelle und Rollen in verschiedenen Kulturen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Texte und andere Medien in die Betrachtung gezogen und Repräsentant/innen europäischer und ‚außereuropäischer‘ Religionen befragt. Zudem kommen Vertreter/innen einer Reihe wissenschaftlicher Disziplinen (Religionswissenschaft, Theologie, Philosophie, Judaistik, Arabistik, Iranistik, Ostasienwissenschaften u.v.a.) zu Wort. Unter Auslotung von Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs soll so ein Überblick gewonnen werden sowohl über die Vielfalt der Theoreme und Vorstellungen, die in Europa an den Begriff (dt. „Erleuchtung“, frz. „illumination“; engl. „illumination“ und/oder „enlightenment“ etc.) gebunden sind, als auch über analoge bzw. vergleichbare Begrifflichkeiten in Asien. Neben Erkenntnistheorien, Modellen religiös-mystischer Erleuchtung und erkenntnismetaphysischen Illuminationslehren, wie sie in Texten z.B. von Platon, Philon, Plotin, Proklos, Augustinus, Dionysios Areopagita vorliegen, das Feld spätantiker Gnosis und mittelalterlicher Mystik markieren und in literarischen Rezeptionsformen der Neuzeit wiederkehren, sind Diskussionsgegenstand Begriffe und Konzepte aus Religionen und Philosophien Vorder-, Süd- und Ostasiens, wie etwa Manichäismus, Zoroastrismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Darüber hinaus soll der Begriffsverwendung bei den Renaissance-Hermetikern und dann in der modernen und gegenwärtigen Esoterik nachgegangen werden, in der nicht selten Vorstellungen aus einer Diversität von Religionen in komplexen Hybridbildungen und merkwürdigen Transformationen zusammenlaufen. Zur Einführung: F. Wagner: s.v. „Erleuchtung“, in: Theologische Realenzyklopädie 10 (1982), S. 164-174; G. K. Lehmann, Die Erleuchtung: Die Unio Mystica in Philosophie und Geschichte, Leipzig 2004. Schließen