13461

WiSe 12/13: Vor Eyck. Die Kunst der burgundischen Niederlande um 1400

Karin Gludovatz

Hinweise für Studierende

Achtung: Erste Sitzung am Mittwoch, den 17.10.12 von 12:00 bis 14:00 Uhr in der Koserstr. 20, Raum A 124! Die Blocktermine werden noch bekanntgegeben. WICHTIG! Die LVen S 13 461 und E 13 462 müssen im Modul "Regionale Vertiefung mir Exkursion" gemeinsam besucht werden. Die Anmeldung im CM erfolgt für beide ausschließlich über S 13 461. Dort angemeldete werden automatisch für E 13 462 angemeldet. Schließen

Kommentar

Spätestens seit Erwin Panofskys Diktum von der "ars nova" galten die Brüder van Eyck, der Meister von Flémalle und Rogier van der Weyden als Begründer einer niederländischen Malerei, deren Modi der Wirklichkeitsaneignung sowohl für die nord- als auch für die südalpine Kunst neue Maßstäbe setzten. Wenngleich die künstlerische Leistung der Genannten nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, entstand diese "neue Kunst" keinesfalls so voraussetzungslos, wie es die kunsthistorische Narration bis heute gerne suggeriert, indem sie diese "Hauptprotagonisten" überdies in ein klares Lehrer-Schüler-Verhältnis setzte, das implizit unbekannte Größen ausschloss. Das Seminar widmet sich der künstlerischen Produktion in den Niederlanden unter Philipp dem Kühnen und Johann Ohnefurcht, ihren Gestaltungsprinzipien, Funktionen und Entstehungskontexten ebenso wie ihrem Verhältnis zur französischen, deutschen, böhmischen und italienischen Kunst dieses Zeitraums. Es fragt weiterhin nach den vielgestaltigen Kunstgattungen (Tafelmalerei, Buchmalerei, Skulptur, Goldschmiedekunst, Tapisserie etc.) und ihren intermedialen Bezügen, nach Relationen von Medialität und Materialität, nach profanen und sakralen Themen und ihrer Einbindung in die zeitgenössische Kultur, nach Erzählstrukturen sowie nach der Verbindung zu anderen Künsten etwa der Literatur und Musik. Eine wesentliche gemeinsame Arbeit wird überdies in der methodischen Diskussion der Forschungsliteratur und ihrer jeweiligen Geschichtsmodelle liegen. Anhand der Werke wird zu zeigen sein, dass eine Perspektive, die neben Brüchen auch die Kontinuitäten geltend macht, und weniger auf Einzelkünstler als auf Kontexte abzielt, einen wesentlich differenzierten Blick auf die niederländische Kunst um 1400 erlaubt als das Narrativ der Zäsur. Das Seminar findet in Verbindung mit einer mehrtägigen Exkursion nach Rotterdam zur Ausstellung "De weg naar Van Eyck/The Road to Van Eyck", Museum Boijmans van Beuningen, 13.10.2012-13.01.2013 statt, die eben der niederländischen Kunst um 1400 gewidmet ist (die genauen Daten der Exkursion werden noch bekannt gegeben). Schließen

Literaturhinweise

Literatur (Auswahl): L'art flamand et hollandais. Le siècle des primitifs 1380-1520, hrsg. v. Christian Heck, Paris 2003; Les Princes des fleurs de lis. L'art à la cour de Bourgogne. Le mécénat de Philippe le Hardi et de Jean sans Peur (1364-1419), Ausst.-Kat. Dijon/Cleveland, 2004/05; Paris 1400. Les arts sous Charles VI., Ausst.-Kat. Paris 2004; De weg naar Van Eyck/The Road to Van Eyck, hrsg. v. Stephan Kemperdick und Friso Lammertse, Ausst.-Kat. Rotterdam 2012 (erscheint kurz vor Ausstellungsbeginn); Hans Belting/Christiane Kruse, Die Erfindung des Gemäldes. Das erste Jahrhundert der niederländischen Malerei, München 1994; Otto Pächt, Van Eyck. Die Begründer der altniederländischen Malerei, hrsg. v. Maria Schmidt-Dengler, München 1989; Erwin Panofsky, Die altniederländische Malerei, übers. u. hrsg. v. Stephan Kemperdick und Jochen Sander, Köln 2001 [1953] Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 10:00 - 12:00 16 Termine

Mi, 17.10.2012 10:00 - 12:00

Dozenten:
Univ.-Prof. Dr. Karin Gludovatz