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WiSe 12/13: Tennotum und moderne japanische Literatur

Reika Hane

Kommentar

Im Japanischen Kaiserreich unterlagen Äußerungen über den Tenno und seine Familie einer öffentlichen Zensur; Taten und Worte, welche die propagierte Heiligkeit des Herrschers verletzen, wurden als Majestätsbeleidigung (fukei) bestraft. Dieser Umstand änderte sich mit dem Zusammenbruch des Kaiserreichs; für die Literatur wurden nun das Tennotum und der Tenno quasi als Sujet freigegeben. Nach einer Einführung in die Thematik analysieren wir in diesem Seminar in Japan nach 1945 publizierte Texte von Nakano Shigeharu, Koyama Itoko, Mishima Yukio, Ôe Kenzaburô u.a., die sowohl der Kritik am Tennotum - sei es als Aufarbeitung der Vergangenheit, sei es als Auseinandersetzung mit dem Symbolkaisertum - wie auch der Faszination für das Tennotum Ausdruck verleihen. Bei der Analyse richten wir unsere Aufmerksamkeit zum einen auf literarische Mittel, Techniken und Strategien, mit denen die jeweiligen Texte das Tennotum thematisieren, zum anderen auf den soziopolitischen und kulturellen Kontext, in dem die Texte entstanden. Teilnamevoraussetzung ist regelmäßige aktive Mitarbeit. Schließen

Literaturhinweise

Zur Einführungslektüre: Literatur: Mishima Yukio, Patriotismus. In: Tod im Hochsommer. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1986, S. 99-121; Ōe Kenzaburō, Seventeen. In: Two Novels. Seventeen. New York, NY: Foxrock 2002, pp. 1-73. Forschungsliteratur: Susan J. Napier, Death and the Emperor. Mishima, Ōe, and the Politics of Betrayal. In: The Journal of Asian Studies, Vol. 48, No. 1 (Feb., 1989), pp. 71-89; John Whittier Treat, Beheaded Emperors and the Absent Figure in Contemporary Japanese Literature. In: PMLA, Vol. 109, No. 1 (Jan., 1994), pp. 100-115. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 12:00 - 14:00 16 Termine

Do, 18.10.2012 12:00 - 14:00

Dozenten:
Reika Hane