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Seminar
WiSe 12/13: S Kriminologie: Kriegsverbrechen und internationales Strafrecht
Sigrid Boysen; Kirstin Drenkhahn; Michael Bongardt
Hinweise für Studierende
Einführungsveranstaltung findet am 23.10.2012 um 18:00 Uhr in Raum 3302 (Boltzmannstr. 3) statt.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Blockveranstaltung
Kommentar
Inhalt und Qualifikationsziele:
Das Seminar richtet sich an Studierende der Schwerpunktbereiche 5 und 7 und wird sich aus kriminologischer und völkerrechtlicher Sicht mit Ursachen, Behandlung und Folgen von Kriegsverbrechen auseinandersetzen. Erwartet wird die Bereitschaft zum Lesen englischsprachiger Texte und die engagierte Mitarbeit an einer interdisziplinären Lehrveranstaltung. Die juristische Perspektive auf Kriegsverbrechen soll ergänzt werden um historische, politikwissenschaftliche und ethische Auseinandersetzungen mit solchen Ereignissen. Diese Perspektiven werden von Studierenden anderer Fachbereiche, die an dem Seminar teilnehmen, eingebracht.Ziel des Seminars ist es, die Grundlagen selbständigen wissenschaftlichen Arbeitens zu erlernen, indem eine längere schriftliche Arbeit verfasst und darüber ein Vortrag gehalten wird. Dieses Blockseminar wird daher wie eine wissenschaftliche Tagung organisiert sein: Es werden jeweils drei bis vier Referate in einer Sitzung gehalten, an deren Ende über diese Referate diskutiert wird. Um den Diskussionen eine ausreichende Grundlage zu geben, wird von den Studierenden erwartet, dass sie zur Vorbereitung zwei fremde Seminararbeiten lesen.
Themenliste:
I. Völkerstrafrecht nach den Weltkriegen- Die Tokioter und Nürnberger Kriegsverbrecherprozesse
- Völkerstrafrecht im Kalten Krieg
- Koloniales Unrecht im Völkerrecht der Gegenwart
- Der Seeräuber als "hostis humani generis"
- NS-Verfahren in der BRD
- Aufarbeitung von NS-Verbrechen in der DDR
- Klagen wegen Kriegsverbrechen der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg
- Aufarbeitung kolonialer Genozide: Der Völkermord an den Herero und die Folgen
- Völkerstrafrecht in Deutschland
- Die europäischen Verfahren gegen Pinochet und Videla
- Staatenimmunität in Fällen schwerer Menschenrechtsverletzungen
- Das Urteil des IGH im Fall Deutschland/Italien vom 3.2.2012
- Internationaler Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY)
- Internationaler Strafgerichtshof für Ruanda (ICTR)
- Special Panel for Serious Crimes (SPSC): Sierra Leone und Osttimor
- Sondertribunal fu¨r die Verbrechen der Khmer Rouge in Kambodscha (Extraordinary Chambers in the Courts of Cambodia, ECCC)
- Der Internationale Strafgerichtshof und sein Statut
- "Winners are never tried for war crimes" - Völkerstraftaten des Westens vor dem IStGH
- Opfer in Verfahren vor dem IStGH
- Sinn und Zweck von Strafe im internationalen Strafprozess
- Justiz jenseits des Staates: Tribunal als entformalisiertes Gericht
- "Fern-Justiz": Globale Öffentlichkeit als Stätte der Rechtsprechung
- Transitional justice als Weg zu Frieden und Sicherheit
- Performative Aspekte der Rechtsprechung in post conflict situations
- Bedingungen dauerhafter Befriedung
- Wahrheit im Kriegsverbrecherprozess
- Wahrheitskommissionen und kollektives Gedächtnis
- Versöhnung und Rechtsfrieden
- Seelenfrieden und Rechtsfrieden
- Die Reichweite des demokratischen Strafrechts
- Restorative Justice
- Die Rolle der Menschenrechte
- Universelle Strafjustiz oder Regionalisierung?
- Völkermord-Prozesse auf dem Dorfplatz: Das Gacaca-Verfahren
Art der Veranstaltung:
BlockseminarAnmeldung:
Anmeldung per Email an: sigrid.boysen@fu-berlin.de und kirstin.drenkhahn@fu-berlin.deVorbesprechung und Termine:
- Vorbesprechung: 23.10.2012, 18:00 - 20:00 Uhr. Raum wird noch bekanntgegeben.
- Blockseminar: 01/02 und 15/16.02.2013, jeweils freitags 14:00 - 20:00 und samstags 10:00 - 18:00 Uhr. Raum wird noch bekanntgegeben
4 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Inhalt und Qualifikationsziele:
Das Seminar richtet sich an Studierende der Schwerpunktbereiche 5 und 7 und wird sich aus kriminologischer und völkerrechtlicher Sicht mit Ursachen, ... Lesen Sie weiter