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WiSe 12/13: Romantische Musik

Albrecht Riethmüller

Kommentar

Anfang des 19. Jahrhunderts wurde auf immer breiterer Front damit begonnen, den Ausdruck "romantisch" in den Besinnungen auf Kunst und Musik zu etablieren. Inzwischen ist die Rede von romantischer Musik so selbstverständlich, dass niemand - ob Laie oder Fachmann, ob Kritiker, Interpret oder Wissenschaftler - ihn aus seinem Vokabular streichen könnte, selbst wenn sie oder er dazu aufgelegt wäre, und dieses unabhängig von einer positiven oder negativen Einstellung dazu. Die Musik des 19. Jahrhunderts war und blieb der Hauptbezugspunkt für das Romantische in der Musik. Die Vorlesung wird in einem guten Dutzend von Aspekten danach fragen, welche Vorstellungen von romantischer Musik sich während der letzten beiden Jahrhunderte eingestellt und wie sie sich verändert haben. Es geht um eine Dynamik der Auffassungsvielfalt, nicht um eine schulbuchmäßige Fixierung einer musikalischen Romantik als Epochen- oder Stilbezeichnung. Auch wird nicht, wie es häufiger geschieht, das Konzept der romantischen Musik von der Oper ab- oder hergeleitet. Vor diesem Hintergrund werden, illustriert durch Klangbeispiele, im Einzelnen behandelt: 1. Einleitung: Inbegriff Liebeslieder 2. Musik im Umkreis der Französischen Revolution und die Idee des Erhabenen 3. Einführung der Musik als romantischer Kunstform in die Ästhetik (Hegel) 4. Klassisch vs. Romantisch 5. Regionale bzw. nationale Unterschiede 6. Zankapfel Beethoven 7. Das Fantastische (Berlioz) 8. "Romantische Ironie" in der Musik? 9. Nachtstücke (Mondscheinsonaten, Sommernächte und Sommernachtsträume bis Mahler) 10. Bühnenstücke mit dem Untertitel "Romantische Oper" und Instrumentalmusik mit dem Beinamen "romantisch" 11. Neuromantisch und Mittelalter-Sehnsucht (Brahms) 12. "Krise der romantischen Harmonik" (E. Kurth) 13. Spätromantisch 14. Romantik im 20. Jahrhundert Zur Vorbereitung empfiehlt sich die Lektüre aller einschlägigen Lexikoneinträge, mehr noch aller Musikliteratur, die das Wort "romantisch" nicht nur im Titel, sondern auch überhaupt im Munde führt. Instruktiv sind die beiden Bände 'Europäische Romantik in der Musik', die von Carl Dahlhaus und Norbert Miller verfasst wurden und 1999 sowie 2007 bei Metzler in Stuttgart erschienen sind. Schließen