Neue politische Programme oder Instrumente breiten sich oft sehr schnell international aus. Vielfach geschieht dies in Abwesenheit verbindlicher zwischenstaatlicher Übereinkommen. In solchen Fällen, in denen nationale Regierungen die politischen Maßnahmen anderer Regierungen freiwillig, d.h. ohne Zwang oder völkerrechtliche Verpflichtung, nachahmen, sprechen wir von Politikdiffusion. Beispiele für Politikdiffusion sind die internationale Ausbreitung von Kampfhundgesetzen, Austeritätsprogrammen, Rentenprivatisierungen, Umweltministerien oder Gesetzen zur Förderung erneuerbarer Energien. Das Ergebnis von Diffusionsprozessen ist eine zunehmende Angleichung nationalstaatlicher Regelungsmuster, wie sie derzeit in vielen Politikfeldern beobachtet werden kann. Das Seminar gibt eine Einführung in die vielfältigen Prozesse des zwischenstaatlichen Lernens, die zu einer schnellen internationalen Ausbreitung von Politiken und damit zu einer internationalen Politikkonvergenz führen. Literatur: Sommerer, Thomas (2011): Können Staaten voneinander lernen? Eine vergleichende Analyse der Umweltpolitik in 24 Ländern. Wiesbaden: Springer VS (Download von FU-Rechnern unter http://www.springer.com/springer+vs/politikwissenschaft/book/978-3-531-17292-7). Schließen