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WiSe 13/14: Karlsdichtung

Carmen Stange

Kommentar

Schon seit dem Mittelalter gilt Kaiser Karl I. (747/748-814), der bereits zu seinen Lebzeiten den Beinamen "der Große" erhielt, als einer der bedeutendsten Herrscher des Abendlandes. Sowohl Frankreich als auch Deutschland führen die Anfänge ihrer Nationalgeschichte auf den bereits 1165 heilig gesprochenen Herrscher zurück, der das Frankenreich zu seiner größten Ausdehnung führte. Seine Bedeutung spiegelt die schriftliche Überlieferung wieder: Karls Weggefährte Einhart verfasste zeitnah die Biographie ‚Vita Karoli Magni' und im lateinischsprachigen ‚Paderborner Epos' vom Ende des 8. Jahrhunderts wird Kaiser Karl zum Pater Europae erklärt. So verwundert es nicht, dass die Gestalt Karls des Großen und seine Lebensgeschichte auch in der deutsch- und französischsprachigen Literatur des Mittelalters auf unterschiedliche Art und Weise aufgegriffen und verarbeitet wurden. Die Bandbreite reicht dabei von literarisch überformten chronikalischen und biografischen Texten bis hin zum Auftreten Karls in erzählenden Werken als reine Hintergrund- und Signalfigur, der aber - wie König Artus in den Artusromanen - trotzdem prägende Bedeutung zukommt. Im Seminar sollen verschiedene Textbeispiele gemeinsam gelesen und vor dem Hintergrund der Forschungsbeiträge zu ihnen sowie der gemeinsamen Gattungszuordnung zu den so genannten Chansons de geste diskutiert werden. So wird einerseits der Variantenreichtum sichtbar, andererseits können aber auch Gemeinsamkeiten herausgearbeitet werden. Zur Anschaffung empfohlene Textgrundlage: Das Rolandslied des Pfaffen Konrad. Mittelhochdeutsch/Neuhochdeutsch. Hrsg., übers. u. kommentiert v. Dieter Kartschoke. Stuttgart: Reclam 1993. (Reclams Universal-Bibliothek. Nr. 2745). (Preis 17,80 €). Weitere Texte werden als Reader bereitgestellt. Einen ersten Überblick über die relevanten Werke bieten: BECKERS, Hartmut: ‚Karlmeinet'-Kompilation. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon. Bd. 4. Begr. v. Wolfgang Stammler. Fortgef. v. Karl Langosch. Hrsg. v. Burghart Wachinger zus. mit Gundolf Keil u. a. 2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin/New York: de Gruyter 1983. (Veröffentlichungen der Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters der Bayrischen Akademie der Wissenschaften), Sp. 1012-1028. NELLMANN, Eberhard: Pfaffe Konrad. Dichter des ‚Rolandslieds'. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon. Bd. 5. Begr. v. Wolfgang Stammler. Fortgef. v. Karl Langosch. Hrsg. v. Burghart Wachinger zus. mit Gundolf Keil u. a. 2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin/New York: de Gruyter 1985. (Veröffentlichungen der Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters der Bayrischen Akademie der Wissenschaften), Sp. 115-131. GEITH, Karl-Ernst/UKENA-BEST, Elke/ZIEGELER, Hans-Joachim: Der Stricker. In: Die deutsche Literatur des Mittelalters: Verfasserlexikon. Bd. 8. Begr. v. Wolfgang Stammler. Fortgef. v. Karl Langosch. Hrsg. v. Burghart Wachinger zus. mit Gundolf Keil u. a. 2., völlig neu bearb. Aufl. Berlin/New York: de Gruyter 1995. (Veröffentlichungen der Kommission für deutsche Literatur des Mittelalters der Bayrischen Akademie der Wissenschaften), Sp. 417-449, bes. Sp. 419-423. Schließen

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