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WiSe 13/14: D: Gattungstheorie (Drama)

Johannes Stobbe

Kommentar

Die griechische Tragödie gilt als eine "Leitgattung der europäischen Literatur". Kaum einer anderen Dichtungsform wurde eine derart große Aufmerksamkeit unter Wissenschaftlern wie Autoren zuteil. Das Spektrum der Auseinandersetzung mit der schon in der Antike kanonisierten Gattung reicht von der anhaltenden Wirkung der Poetik des Aristoteles über die vornehmlich im Deutschen Idealismus entwickelte "Philosophie des Tragischen" bis hin zu kontinuierlichen Re-Inszenierungen auf den Bühnen des Welttheaters. Wurde innerhalb der Ideengeschichte bereits der "Selbstmord der Tragödie" (Friedrich Nietzsche) diagnostiziert, zeugen dagegen Neubearbeitungen dieser dramatischen Gattung von ihrer Beständigkeit in der Literaturgeschichte. So ist seit der griechischen Antike vor dem Hintergrund radikal gewandelter Semantiken, Schreibweisen und Theaterkonventionen allein im deutschsprachigen Raum eine Fülle verschiedener Transformationen der Tragödie entstanden. Neben unterschiedlichen Konzeptionen eines tragischen Weltbildes rücken in diesen Theatertexten die verschieden gelagerten soziale Konflikte der jeweiligen historischen Epochen sowie die poetologischen und philosophischen Theorien in den Fokus der Darstellung. Das Seminar bietet die Gelegenheit, anhand einer vergleichenden Lektüre in der wechselseitigen Reflexion von Drama und Theorie zentrale Fragen der gattungsspezifischen Textanalyse zu erarbeiten. Schwerpunkte werden dabei auf der griechischen Antike sowie exemplarischen Vertretern der Weimarer Klassik und der Klassischen Moderne liegen. Empfohlene Lektüre für die erste Sitzung sind: Bernhard Zimmermann: Die griechische Tragödie. Eine Einführung (Fischer Taschenbuch Verlag); Aristoteles: Poetik (Reclam Verlag); Sophokles: König Ödipus (Reclam Verlag). Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Di, 12:00 - 14:00 16 Termine

Di, 15.10.2013 12:00 - 14:00

Dozenten:
Johannes Stobbe