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Seminar
WiSe 13/14: Theorie und Ästhetik des Kultfilms
Daniel Illger
Kommentar
Seit Mitte der neunziger Jahre hat sich der sogenannte Kultfilm als eigenes Forschungsfeld etabliert. Die theoretischen Ansätze sind dabei ebenso vielfältig und widersprüchlich wie das untersuchte Phänomen. Tatsächlich besteht die Schwierigkeit bereits darin, zu bestimmen, was ein Kultfilm überhaupt sein soll - kann sich die Klassifizierung doch gleichermaßen auf Hollywood-Klassiker wie Michael Curtiz' Casablanca (USA 1942) und Sexploitation-Filme wie Russ Meyers Faster Pussycat! Kill! Kill! (Die Satansweiber von Tittfield, USA 1965) beziehen, umfasst Hongkong-Kung-Fu ebenso wie Zombie-Horror und die bizarren Pseudo-Dokumentationen des Mondo-Kinos, anerkannte Filmkunst wie Ridley Scotts Blade Runner (USA 1982) ebenso wie die Dilettantismen des "schlechtesten Regisseurs aller Zeiten", Ed Wood.
Gemeinsam ist den Kultfilmen, dass sie - so die gängige Zuschreibung - gemessen an der "Norm" des Kinos subversiv und transgressiv sind: zu schrill oder zu pathetisch, zu amoralisch oder zu artifiziell, zu anspruchsvoll oder zu sinnlos. Mit einem Wort: hochgradig merkwürdig.
Auf wissenschaftlicher Seite hat das Bemühen, diesen Merkwürdigkeiten auf die Spur zu kommen, eine Verschränkung verschiedener Diskurse herbeigeführt. Zum einen sind da die produktionsästhetischen und rezeptionstheoretischen Fragestellungen: Wie wird ein Film zum Kultfilm? Lassen sich, was die Entstehung betrifft, typische Merkmale klassifizieren? Und wie bildet sich eine Kultanhängerschaft heraus? Zum anderen gibt es die ästhetische Perspektive: Kann man von einem verallgemeinerbaren "Stil" des Kultfilms sprechen? Welche Zuschauerpositionen konstruieren Kultfilme? Lässt sich auf dieser Ebene ein tertium comparationis beispielsweise zwischen Monty Pythons Life of Brian (Das Leben des Brian, GB 1979) und Alejandro Jodorowskys El Topo (MEX 1970) ausmachen? Schließlich ist an die Beschäftigung mit Kultfilmen immer auch eine Dimension akademischer Selbstbefragung verbunden: Was bedeutet es, über Filme zu arbeiten, die zumeist weitab des universitären Mainstream liegen? Läuft alles darauf hinaus, die antinormative Attitüde des Kultfilms sozusagen in der eigenen Haltung zu reproduzieren? Oder sind auch Filme, die sadomasochistische Spiele hinter Klostermauern imaginieren, letztlich ein Untersuchungsgegenstand wie jeder andere?
Das Seminar will einen umfassenden Einblick in die verschiedenen Aspekte des Phänomens geben, indem es die einschlägige Forschung vorstellt und dies mit der Analyse exemplarischer Kultfilme verbindet. Die ausgewählten Beispiele werden dabei schwerpunktmäßig aus den sechziger und siebziger Jahren stammen, die als Hochzeit des Kultfilms gelten. Geplant sind außerdem Gastvorträge von Wissenschaftlern, die zu Kultfilmen forschen, sodass unterschiedliche Herangehensweisen an das Phänomen in concreto diskutiert werden können.
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32 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 16.10.2013 14:00 - 16:00
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Mi, 15.01.2014 14:00 - 16:00
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Mi, 29.01.2014 14:00 - 16:00
Mi, 05.02.2014 14:00 - 16:00
Mi, 12.02.2014 14:00 - 16:00
Mi, 16.10.2013 16:00 - 18:00
Sichtung zu S 17 634
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