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Proseminar
WiSe 13/14: Performative Räume bei Bruce Nauman
Nicola Schmidt
Kommentar
In den 60er Jahren entstand eine Generation von Künstlern, welche die operative Funktion des Künstlers und eine direkte Einbindung des Zuschauers ins Zentrum ihrer Arbeit stellte. Die hierbei oft zu beobachtende Verschränkung von Theater, Film und Bildender Kunst macht es für die Theaterwissenschaft zu einem grenzüberschreitenden Untersuchungsfeld. Bruce Nauman, als einer der bekanntesten und innovativsten Vertreter dieser Generation, bietet durch seine umfangreiche Beschäftigung mit Raum, Medium und Partizipation des Betrachters, eine spannende Ausgangslage, um sich intensiv mit seinen verschiedenen Konzepten von performativen Räumen auseinanderzusetzen. Die hierbei entstandene Erfahrungsarchitektur teilt sich in zwei Kategorien: Zum einen in die, in denen Nauman selbst auftritt und zum anderen in die leeren Räume, in denen der Betrachter die Ausführung des performativen Aktes allein durch das Betreten des Raumes übernimmt, wie z.B. in PERFORMANCE CORRIDORS, DREAM PASSAGE oder ROOM WITH MY SOUL LEFT OUT, THAT DOES NOT CARE. Besonders in der zweiten Kategorie gibt der Künstler weniger eine bestimmte Lesweise vor, sondern wirft den Zuschauer vielmehr auf sich selbst zurück und erschafft so das Setting für Seelenräume, die sich durch die Erfahrung im Betrachter bilden und welche dieser aus dem Werk mit sich herausträgt.
Ziel des Künstlers ist es, in beiden Fällen, Räume der Empathie zu erzeugen. Ein intensives Mitfühlen, welches den Betrachter mit voller Wucht treffen soll: „Ich habe von Anfang an versucht, Kunst zu machen, (...) die sofort voll da ist. Wie ein Hieb ins Gesicht mit dem Baseballschläger, oder besser, wie ein Schlag ins Genick. Man sieht den Schlag nicht kommen, er haut einen einfach um." (B. Nauman, 1996)
Im Seminar wird der Schwerpunkt auf Naumans Schaffen liegen, darüber hinaus werden jedoch auch Parallelen und/oder gegenseitige künstlerische Einflüsse, von z.B. Samuel Beckett, John Cage, Merce Cunningham, Joseph Beuys, Christian Boltanski, Ilja Kabakov, Untersuchung finden.
Zu erbringende Leistungen: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat (gerne basierend auf dem späteren Analysethema), schriftliche Hausarbeit (ca. 10 Seiten).
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16 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 16.10.2013 12:00 - 14:00
Mi, 23.10.2013 12:00 - 14:00
Mi, 30.10.2013 12:00 - 14:00
Mi, 06.11.2013 12:00 - 14:00
Mi, 13.11.2013 12:00 - 14:00
Mi, 20.11.2013 12:00 - 14:00
Mi, 27.11.2013 12:00 - 14:00
Mi, 04.12.2013 12:00 - 14:00
Mi, 11.12.2013 12:00 - 14:00
Mi, 18.12.2013 12:00 - 14:00
Mi, 08.01.2014 12:00 - 14:00
Mi, 15.01.2014 12:00 - 14:00
Mi, 22.01.2014 12:00 - 14:00
Mi, 29.01.2014 12:00 - 14:00
Mi, 05.02.2014 12:00 - 14:00
Mi, 12.02.2014 12:00 - 14:00