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WiSe 13/14: Fremde Orte, fremde Zeiten: Künstlerreisen im Mittelmeerraum

Sophie Annette Kranen

Kommentar

Das Mediterraneum ist eine Großregion, die Inseln und Küstenabschnitte dreier Kontinente umfasst. Hier bündeln sich Verkehrs-, Handels- und politische Beziehungen, verdichten sich Geschichte(n) und Imaginationen. Das Seminar wird sich mit Reisen europäischer Künstler im Mittelmeerraum beschäftigen und nimmt eine weite zeitliche Spanne vom späten 15. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts in den Blick. Dabei eröffnen sich Einblicke in ganz unterschiedliche Kontexte und Funktionen der künstlerischen Produktion auf Reisen. So reisten Künstler etwa als Pilger, als Begleiter diplomatischer Delegationen oder des Militärs, mit naturwissenschaftlichen oder antiquarischen Interessen. Beginnend bei dem venezianischen Maler Gentile Bellini, der als Künstler und politischer Gesandter am Osmanischen Hof in Konstantinopel tätig war, über Jan Cornelisz Vermeyen, der Kaiser Karl V. auf seinem Tunisfeldzug 1535 begleitete und Robert Wood, der im 18. Jahrhundert auf den Spuren der Antike die Levante bereiste, befassen wir uns zum Ende des Semesters mit den Reisen orientalistischer Künstler des 19. Jahrhunderts wie Eugène Delacroix. Im Seminar werden wir Bildmaterialien dieser und anderer Reisen im Mittelmeerraum behandeln und danach fragen, inwiefern Reisen und künstlerische Tätigkeit ineinandergreifen und einander bedingen. Welchen Niederschlag finden das Verlassen gewohnter Umfelder und die Erfahrung unbekannter Orte und Situationen in den Zeichnungen, Malereien und Druckgraphiken reisender Künstler? Welche Rolle spielen dabei tradierte Vorstellungen, historische Narrative und Monumente? Wie wird die Mittelmeerregion von den Reisenden wahrgenommen und durch ihre Bilder weitervermittelt? Schließen

Literaturhinweise

Zur Vorbereitung auf das Seminar empfiehlt sich: Kat. Ausst. Orte der Sehnsucht. Mit Künstlern auf Reisen. LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 28. September 2008 bis 11. Januar 2009, hrsg. v. Hermann Arnhold. Regensburg 2008. Schließen