16710

WiSe 13/14: Reineke Fuchs seit der Frühen Neuzeit in komparatistischer Perspektive

Susanne Warda

Kommentar

Der Reineke-Stoff über den boshaften, schlauen Fuchs, der alle anderen Tiere zu ihrem Nachteil überlistet und damit meist davonkommt, ist in der europäischen Literatur sehr verbreitet und hat in den verschiedenen literarischen Epochen diverse Ausprägungen gefunden. Wir werden uns im Seminar mit verschiedenen Beispielen vorwiegend aus der deutschen Literatur beschäftigen, aber auch Seitenblicke auf die restliche europäische (z.B. mittelniederländische und französische)Tradition werfen, die die deutschen Texte maßgeblich beeinflusst hat. Besonders bekannt sind das Versepos Reynke de vos (1498, erschienen in der berühtem Lübecker Mohnkopfdruckerei) sowie die Bearbeitung des Stoffes durch Goethe aus dem Jahr 1793/94, die allerdings nicht direkt auf die niederdeutsche Tierdichtung, sondern eine Prosaübersetzung durch Johann Christoph Gottsched (1752) zurückgeht. Im 19. Jahrhundert fand Reineke Fuchs Eingang in die Kinderliteratur, eine Tendenz, die sich bis in unsere Gegenwart hinein fortsetzt: So nahm sich z.B. der Kinderbuchautor und Illustrator Janosch des Stoffes an, wobei er sich wiederum auf Goethes Fassung berief. Das Seminar wird die "Wanderung" der Reineke-Figur durch die Literaturgeschichte anhand ausgewählter Beispiele nachverfolgen und soll einen Eindruck dieses überaus verbreiteten und beliebten Stoffes in seinen verschiedenen Fassungen innerhalb ihrer jeweiligen Kontexte vermitteln. Genauere Informationen zu Textausgaben und Sekundärliteratur werden zu Beginn des Seminars bekanntgegen. Schließen

16 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 16:00 - 18:00 16 Termine

Do, 17.10.2013 16:00 - 18:00

Dozenten:
Dr. Susanne Warda