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WiSe 13/14: Schreibprozessforschung

Lore Knapp

Hinweise für Studierende

Terminverlegung und Beginn 2. Woche! (neu ab 13.9.2013)

Kommentar

Elfriede Jelinek kommt ihrer Schreibwut in rasender Tippgeschwindigkeit am Computer nach. Sie kopiert, überschreibt und vernetzt Texte aus dem Internet und aus eigenen Textdokumenten. Peter Handke dagegen, der ebenfalls ein zeitgenössischer Vielschreiber ist, schreibt mit dem Bleistift: Satz für Satz, ohne abzusetzen und ohne durchzustreichen. „Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken“, schrieb Friedrich Nietzsche im Jahr 1882. Die treffende Bemerkung gewinnt an Relevanz, wenn der mediale Wandel mitbedacht wird, dem die Schreibwerkzeuge seit Nietzsches Zeit unterworfen wurden. Wir verfolgen die Entwicklung von der Feder über die Schreibmaschine zum Computer und fragen nach der interpretatorischen Relevanz der Präsenz von Schreibspuren im literarischen Text. Die Grundbeobachtung differenzierend, dass sich die Literatur durch ihren Werkcharakter auszeichnet und in der Regel – im Gegensatz zu den flüchtigen Aufführungskünsten – ausformuliert, überliefer- und zitierbar ist, wendet sich das Seminar der neueren Forschung zur Prozesshaftigkeit von Literatur und speziell der Schreibprozessforschung zu (Martin Stingelin, Rüdiger Campe, Peter Hughes, Wilfried Hartmann). Wir beschäftigen uns mit Prosatexten im Hinblick auf die Auswirkungen ihrer Entstehungsvorgänge (z.B. Gottfried Keller, Robert Walser, Thomas Mann). Außerdem verfolgen wir produktionsästhetische Fragen und betrachten Manuskripte. Hilfreich bei der am Entstehungsprozess orientierten Klassifizierung von Texten sind Überblicksdarstellungen aus dem Bereich der Didaktik des kreativen Schreibens (Norbert Kellner, Katrin Girgensohn). Schließen

15 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mi, 14:00 - 16:00 15 Termine

Mi, 23.10.2013 14:00 - 16:00

Dozenten:
Lore Knapp