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Seminar
WiSe 13/14: Das Leben schreiben: (Auto-)Biographie bei Varlam Salamov
Franziska Thun-Hohenstein
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In seinen poetologischen Reflexionen während der Arbeit an den Kolymskie rasskazy erteilte Varlam Šalamov jenen autobiographischen Narrativen eine rigorose Absage, die dem Biographiemodell des europäischen Entwicklungsromans verpflichtet sind. In seinen Erzählungen, notierte er programmatisch, agierten "Menschen ohne Biographie, ohne Vergangenheit und ohne Zukunft", einzig im Moment der Gegenwart. Ungeachtet dieses Plädoyers gegen (Auto-)Biographie verfaßte Šalamov autobiographische Texte - wie ?etvertaja Vologda über seine Kindheit oder die Fragment gebliebenen Erinnerungen an Moskau - und erprobte in Erzählungen bzw. Essays (etwa über Natal'ja Klimova und Fedor Raskol'nikov) biographische Erzählmuster. Die Lektüre dieser Texte im Seminar wird flankiert von einem vergleichenden Blick auf die Poetik andere Erinnerungstexte der russischen Literatur, auf die sich Šalamov explizit in seinen Reflexionen über autobiographisches Schreiben nach dem GULag bezog (wie etwa Nadežda Mandel'štams Vospominanija).
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Suggested reading
Vorbereitende Lektüre:
- Šalamov, Varlam: ?etvertaja Vologda. Vospominanija. Raskol'nikov. Kolymskie rasskazy (z.B. Die Goldmedaille).
- Volkova, Elena: "?steti?eskij fenomen Varlama Šalamova", in: IV. Meždunarodnye Šalamovskie ?tenija, Moskva 18-19 ijunja 1997, Moskva 1997, S. 7-22.
- Semprun, Jorge: Schreiben oder Leben. übers. von Eva Moldenhauer, Frankfurt a.M. 1995.
- Mandel'štam, Nadežda: Vospominanija. Moskva 1999.
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