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WiSe 13/14: Aufklärung und die Folgen: Sozialphilosophien der Moderne

Timo Pongrac

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Die europäische Aufklärung hatte sich die kritische Prüfung und Durchdringung aller überkommenen Wissensbestände und Vorurteile zum Ziel gesetzt. Damit sollten auch Fragen der Sozialintegration eine neue Brisanz erlangen. Denn in dem Maße, wie sich die Prinzipien und Fundamente des gesellschaftlichen Zusammenlebens nicht mehr traditional oder religiös stabilisieren ließen, wuchsen ihre Begründungszwänge, gerieten alle externen und unverfügbaren Maßstäbe in den Sog der Kritik. Diese Kritik machte auch vor der Aufklärung selbst nicht halt. Ihr fortschrittsoptimistisches Pathos, das auf die Verwirklichung solcher Prinzipien wie Vernunft und Subjektivität, individuelle Freiheit und allgemeine Gleichheit, Säkularität und Humanität abzielte, geriet alsbald selbst in die Krise. Dennoch wirkt das Erbe der Aufklärung fort, handeln und denken auch wir noch im Erwartungshorizont, der von der Aufklärung aufgespannt wurde - wenngleich ihr Programm und dessen Umsetzung in der Moderne umstritten sind. An die Stelle einstmaliger fortschrittsoptimistischer Naivität ist vielfach Ernüchterung getreten. Lässt sich das Projekt der Aufklärung unter diesen Bedingungen fortsetzen? Auf Grundlage welcher normativen Fundamente könnte dies geschehen? Was sind notwendige Korrekturen und Ergänzungen? Welche Fehlentwicklungen und Pathologien gingen mit der Modernisierung der Gesellschaft im Geiste dieses Projekts einher? Solche Fragen sollen im Seminar anhand ausgewählter sozialphilosophischer Texte diskutiert werden. Dabei werden einerseits Positionen innerhalb der Aufklärung selbst erörtert, andererseits theoretische Anschluss- und Abgrenzungsversuche (etwa aus Perspektive des Marxismus, der Kulturkritik, der entstehenden Soziologie, der Kritischen Theorie, des Feminismus und der Systemtheorie) analysiert. close

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Timo Pongrac