16206 Practice seminar

WiSe 13/14: Der Platonische Dialog und die Dialogtheorie

Sandra Erker

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Friedrich D. E. Schleiermacher (1768-1834) schuf Anfang des 19. Jahrhunderts mit seiner fünfbändigen Platonausgabe -- die von Schlegel angestoßen, jedoch schließlich ohne ihn fertig gestellt wurde -- eine Übersetzung, die bis heute zahlreiche Auflagen erfahren hat und den meisten Studierenden der Klassischen Philologie und Philosophie bekannt sein dürfte. Nachhaltige Wirkung übten in der Forschung aber v.a. seine Interpretationen der Platonischen Dialoge aus, die uns zwar nicht in Form selbstständiger Monographien, aber doch in den Einleitungen zu seiner fünfbändigen Gesamtübersetzung greifbar sind und in dieser Form reiche Rezeption erfahren haben (auch wenn sie in den heutigen Übersetzungen oft nicht mehr abgedruckt werden). Darin spricht sich Schleiermacher u.a. dafür aus, die literarische Gestalt der platonischen Dialoge stärker in die inhaltliche Erschließung der Dialoge einzubeziehen, womit er in der Forschung (sowohl in zustimmender als auch in kritischer Reflexion auf seine Position) bis heute eine unermüdliche Beschäftigung mit der Frage anstieß, welche Bedeutung der Dialogform für die Erschließung der Dialoge zugesprochen werden könne. Um diese verschiedenen Forschungsansätze und Diskussionen der Dialogforschung zu erarbeiten und gegenüberzustellen, werden wir uns mit ausgewählter Forschungsliteratur von und seit Schleiermacher bis hin zu neusten Forschungsbeiträgen beschäftigen. Dies wird sowohl in gemeinsamer Lektüre und Diskussion im Plenum als auch in Form von Kurzreferaten durch die Seminarteilnehmer/innen geschehen, so dass Ihnen neben der exemplarischen Einführung in diese wichtigen Forschungspositionen auch die Gelegenheit gegeben wird, den verstehenden und kritischen Umgang mit divergierenden Forschungsthesen einzuüben. In einem zweiten Teil der Übung werden wir uns darüber hinaus anhand der Lektüre ausgewählter Texte einen Einblick in die Interpretationsstrategien der spätantiken Kommentartradition des Platonismus verschaffen, die sich auf die inhaltliche Erschließung des Dialoges konzentriert. Dem Skopos des jeweiligen Dialoges werden dabei die literarischen Elemente insofern zugeordnet, als -- im Unterschied zu einigen Positionen, die wir im ersten Teil der Übung behandelt haben werden -- die (literarische) Form als ein auf den Inhalt bezogener und ihm untergeordneter Aspekt des Dialoges bestimmt wird. Wie diese Kommentare dennoch zu einer einheitlichen Dialoginterpretation zu gelangen versuchen, wollen wir an exemplarischen Texten nachvollziehen und dabei auch an entsprechender Stelle einen vergleichenden und prüfenden Blick auf die jeweiligen Textstellen aus dem Corpus Platonicum werfen. Voraussetzungen für einen Leistungsnachweis sind regelmäßige und aktive Teilnahme, Übernahme eines Referates und Bestehen der Abschlussprüfung. Weitere Literaturhinweise sowie eine genaue Übersicht über die griechischen Texte, die wir in der Übung gemeinsam lesen werden, erhalten Sie in der ersten Sitzung, in der auch die Referatthemen verteilt werden. Die für die Übung relevanten Texte werden Ihnen im Semester über das Blackboard zur Verfügung gestellt. close

Suggested reading

Zur allgemeinen Einführung und als Vorbereitung auf die Übung empfohlen [Die Monographie finden Sie auch als Online-Ressource über den FU-Katalog]: Gyburg Radke, Das Lächeln des Parmenides. Proklos' Interpretationen zur Platonischen Dialogtheorie, Berlin/New York 2006 (Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte, hg. Von G.-A. Lehmann, H.-G. Nesselrath und O. Zwierlein, Bd. 78), bes. S. 1-62 (Kap. I: Die postmoderne Wende der Platonphilologie) und S. 553-557 (Nachwort: Das Lächeln des Parmenides). close

16 Class schedule

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