17527

WiSe 13/14: Theater und Gefängnis: Kunst und Strafe - Strafe und Kunst

Agnes Bohley

Comments

Maximal 20 TeilnehmerInnen Theater außerhalb des Stadttheaterrahmens ist nichts Ungewöhnliches. Theater innerhalb von Gefängnismauern auch nicht: In mehr als 15% aller deutschen Justizvollzugsanstalten gab es im Jahr 2011 Theaterprojekte. Da diese Projekte aber schwer zu kategorisieren (ist das nun Kunst?, Sozialarbeit?, Therapie?) und schon allein auf Grund der Sicherheitsbestimmungen nicht ohne weiteres wissenschaftlich zu begleiten sind, findet eine Diskussion dieser Arbeiten unter ästhetischen Gesichtspunkten nur sehr begrenzt statt. Dabei gibt es sowohl in der Institutionsgeschichte von Theater und Gefängnis als auch in ihrer heutigen Relevanz im öffentlichen Raum augenfällige Parallelen. Das Seminar nähert sich der Theaterkunst im Gefängnis über einen interdisziplinären Umweg geschichtlicher, philosophischer, rechtswissenschaftlicher und kunstgeschichtlicher Perspektiven. Durch ein breiteres Verständnis der Rahmenbedingungen für Gefängnis und Theater in unserem Kulturraum wird das Fundament für eine differenzierte ästhetisch-ethische Diskussion gelegt. Auf die theoretischen Erörterungen in den ersten vier Seminarsitzungen folgen drei theaterpraxisorientierte Unterrichtseinheiten. Den Abschluss bildet eine Auseinandersetzung über wissenschaftliche Möglichkeiten und Grenzen der Wirksamkeitsforschung. Leistungsanforderung: regelmäßige aktive Teilnahme am Seminar sowie an Probenbesuchen in der JVA Charlottenburg/JSA Berlin und an mindestens einer Aufführung; eine Hausarbeit (ca. 10 Seiten). Einstiegslektüre: Gerda Baumbach (Hrsg.): Theaterkunst und Heilkunst. Studien zu Theater und Anthropologie. Köln, Weimar, Wien, 2002. close

15 Class schedule

Regular appointments

Fri, 10:00 - 14:00 15 Class schedule

Fri, 2013-10-25 10:00 - 14:00

Lecturers:
Agnes Bohley