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WiSe 13/14: Tragödie der Zeit - Zeit der Tragödie. Der Dramatiker Heiner Müller und Hamlet

Alexander Weigel

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ZEIT DER TRAGÖDIE UND TRAGÖDIE DER ZEIT Heiner Müller und „Hamlet“ Die Übung wird sich mit dem immensen Einfluss Shakespeares auf Müller anhand eines bedeutenden Beispiels beschäftigen: „Ich fürchte schon, das wichtigste Stück ist für mich ‚Hamlet' “. Das erste Drama von Shakespeare, das er gelesen hatte, wurde für Müller zu einer fast lebenslangen Obsession. Nach seiner Übersetzung für die Volksbühne am Luxemburgplatz 1976 entstand 1977 mit „Hamletmaschine“ einer seiner provozierendsten Theatertexte, der n der DDR verboten wurde. Ein Jahr vor deren Ende erklärte Müller „Hamlet“ prophetisch zum „aktuellsten Stück“ und inszenierte es zusammen mit „Hamletmaschine“ unter dem Titel HAMLET/MASCHINE am Deutschen Theater in Berlin, dem „Staatstheater der DDR“, als die Tragödie eines Risses in der Zeit und in Hamlet, kommend aus dem Eis Sibiriens und endend in der Wüste von Nevada. Die Proben begannen in der DDR; die Premiere fand nach ihrem faktischen Ende statt; die Geschichte überrannte das Spiel. Das Übung soll dies praktisch vergegenwärtigen mittels theaterhistorischer und dramaturgischer Arbeit, mithilfe von Videoaufzeichnungen, Filmen und Gästen, die zeitweilig an Müllers Arbeit beteiligt waren, sowie durch Exkursionen in das Heiner-Müller-Archiv der Akademie der Künste und die Bibliothek Müllers im Transitraum des Instituts für Germanistik der HU. Es wird versuchen, die Frage zu beantworten, was von diesen Arbeiten Müllers bis heute und darüber hinaus aktuell ist. Erwünscht ist die Kenntnis von Shakespeares „Hamlet“ in deutscher Übersetzung, wenigstens der verbreiteten von A. W. Schlegel, vielleicht des Originals bei Englischsprechenden, sowie der „Hamletmaschine“ Müllers. Mit diesem Text, mit seiner Übersetzung und seiner Rede „Shakespeare eine Differenz“ wird in der Übung gearbeitet werden. close

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