16067
Graduate Course
WiSe 13/14: Grundprobleme der Subjektivitätsphilosophie (Bewusstsein, Meinigkeit und personale Identität)
Thorsten Streubel
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Sprechstunde nach Vereinbarung: Thorsten.Streubel@fu-berlin.de
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Das Subjektive ist dasjenige, wovon die weltbezogenen Einzelwissenschaften, insbesondere die Naturwissenschaften, methodisch absehen müssen, um zu intersubjektiv nachprüfbaren und damit validen Ergebnissen zu kommen. Damit ist die Subjektivität aber nicht aus der Welt geschafft. Man kann nun entweder versuchen, auch das Subjektive auf objektive ‚Fakten' zurückzuführen. Oder man versucht, die Natur des Subjektiven als solche zur Sprache zu bringen, ohne es zu einem Objekt unter Objekten zu machen. Der methodische Zugriff muss dann aber der Natur dieses eigentümlichen ‚Gegenstandes' angemessen sein. Je genauer man sich mit dem Phänomen der Subjektivität befasst, desto mehr wird jedoch deutlich, dass es sich hierbei nicht um eine eigentümliche Entität in der Welt neben anderen handelt, sondern um ein komplexes Strukturgefüge, das zudem wesentlich dadurch ausgezeichnet ist, dass es der Ort des Erscheinens von Welt ist: Subjektivität ist auch Präsenzbewusstsein und damit Bewusstsein von Selbst und (Um-)Welt. Subjektivität ist jedoch ebenso sehr leibliches In-der-Welt-sein, und der Leib (im Unterschied zum Körper) und leibliche Phänomene (wie etwa Schmerzen) sind dadurch ausgezeichnet, dass sie meine sind. Die Frage, woher ich weiß, dass mein Leib oder meine Schmerzen meine sind, scheint eine gewissermaßen sinnlose Frage zu sein: Das weiß man eben. Nichtsdestotrotz ist völlig rätselhaft, woher diese Gewissheit herrührt. Zudem scheint die Rede von ‚meinem Leib' vorauszusetzen, dass es jemanden gibt, dem dieser Leib ‚gehört'. Dies führt zum dritten Grundproblem (neben Bewusstsein/Erleben und Meinigkeit): Gibt es ein vom Leib verschiedenes Subjekt, ein Ich, das als Identisches in der Zeit die leiblichen Bewegungen initiiert?
Diese drei Grundprobleme bilden den Schwerpunkt des forschungsorientierten Seminars, welches sowohl ein vertieftes Verständnis der Rätselhaftigkeit des eigenen Subjektseins ermöglichen als auch Einblick in die aktuelle sowie meine eigene Forschung zu diesen Themen geben soll. Wir werden dabei sowohl Texte aus der phänomenologischen wie der analytischen Philosophie lesen und diskutieren.
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Ab 06.11.13 findet das HS 16067 im Sitzungsraum im Institut, Hab 30, statt.
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