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WiSe 13/14: Die Unreinheit der Literatur: soziologische und ethnologische Analysen des Literarischen im Anschluß an Durkheim

Irene Albers

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Ausgangspunkt des Seminars ist die von den Avantgardebewegungen hinterlassene "Krise der Literatur" (Caillois) in den 30er Jahren. Im Kontext des Collège de Sociologie (1937-1939) suchte man nach Möglichkeiten, die Religionssoziologie von Émile Durkheim (und seinen Schülern) für die Analyse (und aktive Veränderung) der eigenen Kultur fruchtbar zu machen. Dabei richtete sich der Blick auch auf den als problematisch empfundenen autonomen Status von Literatur und Kunst in der westlichen Moderne. Das läßt sich anhand einer Reihe von literaturwissenschaftlichen und -theoretischen Werken rekonstruieren. Dazu gehören die Texte von Étiemble (Rimbaud, Paris 1936 bis zu Quelques essais de littérature universelle, Paris 1982), von Denis de Rougemont (L'amour et l'occident, Paris 1939; dt. Die Liebe und das Abendland), René Guastalla (Le mythe et le livre, Paris 1940), Michel Leiris (Miroir de la tauromachie, 1938), Jules Monnerot (La poésie moderne et le sacré, Paris 1945), Roger Caillois (u.a. Sociología de la novela/Puissances du roman, 1942) und Jean Paulhan (Expérience du proverbe, Paris 1925; Les fleurs de Tarbes ou La terreur dans les Lettres, Paris 1941). Exemplarisch soll die Entwicklung des in Deutschland kaum bekannten Komparatisten Étiemble diskutiert werden, der ausgehend von der Frage nach dem Verhältnis von Literatur und Mythos zu einem Begriff von "littérature universelle" gelangt. Hier läßt sich wie auch bei Caillois zeigen, inwiefern die Positivierung heteronomer Literaturbegriffe zur Voraussetzung für eine (in Bruno Latours Sinn) "symmetrische Literaturwissenschaft" werden kann. Da nur ein geringer Teil der Texte in Übersetzungen vorliegt, müssen Lesekenntnisse des Französischen vorausgesetzt werden. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Irene Albers