16324

WiSe 13/14: Am Hof des Khan: Wilhelm von Rubruk und die Mongoleireisen des Mittelalters

Bernd Roling

Comments

Im Jahr 1253 begibt sich der flämische Fransziskanermönch Wilhelm von Rubruk im Auftrag des französischen Regenten Ludwigs IX. auf eine Expedition in das Gebiet der Mongolen, die ihn von der Krim bis an den Hof des Großkhan im Karakorum führt und von der erst zwei jahre später wieder zurückkehren sollte. Als Rechenschaftsbericht seiner Unternehmung verfaßt er ein 'Itinerarium', das ausführlich über die Völker der bereisten Regionen Auskunft gibt. Wilhelm begegnet Arabern und Mongolen, finnisch-ugrischen Völkern und trifft auf Schamanen ebenso wie auf lamaistische Priester. Er schildert die ihm fremden Gebräuche der Mongolen und ihrer Nachbarn ohne Voreingenommenheit, mit dem nüchternen und empirischen Geist der franziskanischen Naturphilosophie, doch auch mit Sympathie. Am Hof des Khan kommt es schließlich zu einem Religionsgespräch, das Christen, Muslime und Buddhisten zusammenführt. Wilhelms Bericht soll als literarisches und historisches Zeugnis gelesen, mit Hilfe der zeitgenössischen enzyklopädischen und sagenhaften Orientliteratur gewürdigt und mit anderen Reiseberichten aus der Region, wie sie von Johannes von Plano Carpini und Odorich von Pordenone verfaßt wurden, verglichen werden. Literatur: Sinica Franciscana, hg. von Anastatius van den Wyngaert, Quarracci 1929, Peter Jackson, The Mission of Friar William of Rubruk, London 1990, Felicitas Schmieder, Europa und die Fremden 1994, Axel Kloprogge, Ursprung und Ausprägung des abendländischen Mongolenbildes, Wiesbaden 1993, Anntti Ruotsala, Europeans and the Mongols in the 13th century, Helsinki 2001. close

16 Class schedule

Regular appointments

Wed, 12:00 - 14:00 16 Class schedule

Wed, 2013-10-16 12:00 - 14:00

Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Bernd Roling