16210
S/HS (Seminar/Graduate Seminar)
WiSe 13/14: Die Gebrüder Schlegel und die griechische Literaturgeschichte
Gyburg Uhlmann
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Das Thema des Hauptseminars ist die Konzeption von Literaturgeschichte und Literaturgeschichtsschreibung, wie sie von Friedrich und August Wilhelm Schlegel entworfen wurde. Das Seminar hat ausgehend von diesem Gegenstand zwei Teile, einen historischen, der die Entwürfe der Schlegelbrüder, ihre Vorbilder, Entstehungsumstände, historische Verortung und Beeinussung zum Thema hat, und einen literaturgeschichtlichen, der die Interpretationen der Schlegel-Brüder zu bestimmten Epochen, Gattungen und Autoren der griechischen Literaturgeschichte beschreibt, diskutiert und zu bewerten versucht.
Zum ersten Hauptteil: Wir wollen die historische Einbettung dieser Konzeption in der Frühromantik und ihre Vorgeschichte und Konsequenzen in den Blick nehmen, außerdem das Verhältnis des Studium-Aufsatzes Friedrich Schlegels (1795/1797) zu seiner fragmentarisch gebliebenen Geschichte der Poesie der Griechen und Römer (1798). Auch die Rolle und wirkmächtige Rezeption der Literaturgeschichte August Wilhelm Schlegels ist Gegenstand des Seminars. Das Verhältnis zu Schillers Traktat "Über naive und sentimentalische Dichtung" (1795) (das nach Fertigstellung des Studium-Aufsatzes erschienen ist) führt uns in die Geschichte und Vorgeschichte der Querelle des Anciens et des Modernes, als deren zentrale Station Hans Robert Jauß den Studium-Aufsatz zurecht erkannt und analysiert hat. Während der Studium-Aufsatz selbst kein Ansatz zu einer Geschichte der griechischen Literatur, sondern eine Verhältnisbestimmung der antiken zur modernen Literatur in systematischer Absicht ist, unternimmt Friedrich Schlegel unter den Prämissen der Querelle in der Geschichte der Poesie der Griechen und Römer den Versuch, eine Literaturgeschichte zu entwerfen.
Zum zweiten Hauptteil: Die Entwürfe zum frühgriechischen Epos und zur Lyrik wollen wir im Seminar ebenso behandeln wie - selbstverständlich - die Bestimmung der griechischen Tragödie in ihrem geschichtlichen Verlauf mit der besonderen Rolle, die Euripides darin zugemessen wird. An markanten Beispielen wollen wir diese funktionalisierende Klassizierung der Tragiker und Homers (u. a.) erfassen, diskutieren und einer kritischen Analyse vor dem Hintergrund einer Lektüre ausgewählter Texte unterziehen.
Eine Liste mit Referatsthemen sowie mit einführender Literatur wird in Kürze auf dem Blackboard der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Es wird darum gebeten, sich bald für ein Referatsthema zu melden. Die Lektüre des Studium-Aufsatzes wird zu Beginn des Seminars vorausgesetzt. close
17 Class schedule
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Tue, 2014-02-04 14:00 - 16:00
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