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WiSe 13/14: Handelszentren in der Peripherie

Nikolaus Böttcher

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Der Handel mit den spanischen Kolonien wurde bis weit ins 18. Jahrhundert zentralistisch organisiert und vor allem von spanischen Kaufleuten in Sevilla und später Cádiz beherrscht. Der Staat vergab Monopole für einzelne Produktions- und Wirtschaftszweige wie Tabak und Sklavenhandel, setzte Preise fest und kontrollierte den Überseeverkehr. Dabei standen die beiden Vizekönigreiche Peru und Neu-Spanien als die wichtigsten Produzenten und Exporteure für Edelmetalle im Mittelpunkt der spanischen Kolonialpolitik. Gebiete wie die Karibik, Guatemala, Venezuela und Argentinien, die abseits der staatlich festgelegten Transportwege lagen, waren isoliert und blieben fast bis ans Ende der Kolonialzeit wirtschaftliche Peripherien, denen nur supplementäre Funktionen, zumeist als landwirtschaftliche Versorger, zukamen. Das Seminar setzt sich zum Ziel, anhand ausgewählter Beispiele den Austritt aus der Isolation und das Entstehen neuer Macht- und Wirtschaftszentren, etwa in Cartagena, Havanna, Caracas und Buenos Aires, zu untersuchen, wo nach 1750 vor allem Kaufleute und Landbesitzer zunehmend ihren Einfluss auf die Handelspolitik des Mutterlandes im Rahmen der Bourbonischen Reformen zu verstärken bemüht waren. close