17513

WiSe 13/14: Einführung in die Aufführungsanalyse

Ramona Mosse

Comments

Einführung in die Aufführungsanalyse: Was ist das: Theater? Und wie lässt sich dessen Kernstück, die Aufführung, überhaupt fassen, und - mehr noch - analytisch vermitteln? Diese Fragen stehen am Ausgangspunkt dieser Lehrveranstaltung und werden uns, in immer wieder neuen Schattierungen, durch das Semester hinweg begleiten. Denn in der Aufführung steckt immer auch die Suche nach Inhalt, Form, und Grenzen des Theatralen und nach der Balance von Theorie und Praxis. Eben diese Vermischung von Praxis (im Theaterbesuch, in der Diskussion mit zeitgenössischen Theatermachern; in praktischen Übungen) und Theorie (in der Analyse, in der schriftlichen Auseinandersetzung mit Aufführungen) ist zentral für dieses Proseminar. Insgesamt unterteilt es sich in verschiedene Abschnitte, die sich mit den folgenden Themen auseinandersetzen: 1. Aufführung und Text Hier bestimmen wir die sich wandelnde Geschichte und Theorie des Aufführungsbegriffs und beschäftigen uns mit der fundamentalen Spannung zwischen Inszenierung und dramatischem Text und dem immer währenden Konflikt dieser beiden um Vorherrschaft auf der Bühne. Sowohl aktuelle als auch zentrale Aufführungen der neueren Theatergeschichte werden erörtert (Brecht, Shakespeare, u.a.). 2. Aufführung und Wahrnehmung Wir setzen uns mit der Frage der Wahrnehmung auf,von und jenseits der Bühne auseinander. Hier geht es vor allem auch um Aufbrüche und Experimente in der Aufführung und wie sie unsere Wahrnehmung verändern. Einerseits: Wie wirken sich die Entwicklungen in anderen Medien auf die Theaterpraxis aus? Andrerseits, was ist normativ, was alternativ in der Wahrnehmung?Beispielhaft setzen wir uns mit Theatern des Hörens und Musiktheater/Oper auseinander als auch mit dem zeitgenössischen Hörspiels als Beispiel eines bühnenfernen Aufführungsbegriffs. 3. Aufführung und Identität Welche Sprachen jenseits des Textes spricht die Aufführung? Und wie konstituiert sich Identität im Akt der Verkörperlichung? Diese Fragen arbeiten auf die Möglichkeit einer politischen Dimension des Theaters hin. Hier geht es beispielhaft um die Inszenierung von gender und race. Eine vollständige Literaturliste wird in der ersten Lehreinheit ausgegeben. Voraussetzung einer Teilnahme am Seminar sind fundierte Englischkenntnisse, da Teile der Sekundärliteratur als auch einzelne Veranstaltungen mit internationalen Gastkünstlern auf Englisch stattfinden werden. Diese Lehrveranstaltung findet im Seminarformat statt. Aktive Diskussionsbeteiligung und regelmässige Anwesenheit sind daher unabdinglich. Leistungsbewertung basiert auf: 1. mündlicher Teilnahme; 2. der Erstellung von jeweils einem Aufführungsprotokoll, einer Rezension, und einer Präsentation; 3. Anfertigung einer abschliessenden Hausarbeit (10 Seiten; 3000 Worte) Termin am 29.11. entfällt. Ersatztermin: Montag, 2. Dezember (12-16 Uhr) close