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WiSe 14/15: Das Theater von Cervantes

Leonie Pawlita

Kommentar

1615 – im gleichen Jahr, in dem der zweite Teil des Quijote erschien und zwei Jahre nach der Veröffentlichung seiner Novelas ejemplares – publizierte Miguel de Cervantes (1547-1616) in Madrid eine Sammlung von Dramentexten unter dem Titel Ocho comedias y ocho entremeses nuevos, nunca representados. Ziel dieses Proseminars ist es, ausgewählte dieser dem Titel des Bandes zufolge ‚nie aufgeführten‘ Bühnenwerke vor dem Horizont des spanischen Theaters der Frühen Neuzeit (historischer Kontext, Gattungen) zu untersuchen und Spezifika des Cervantinischen Dramas herauszuarbeiten. Hierbei werden zunächst die ‚Zwischenspiele‘ (‚entremeses‘) im Mittelpunkt der Betrachtung stehen (u.a. werden wir das das prominente Entremés del Retablo de las maravillas behandeln). Auf der Gattungsfolie des ‚entremés‘ – genuin komische Einakter, die bei ‚comedia‘-Aufführungen zwischen den Akten gespielt wurden, – entstehen bei Cervantes formal und inhaltlich komplexe kurze Theaterstücke hybriden Charakters. Nachdem wir uns im Anschluß auch den Cervantinischen ‚comedia‘-Texten gewidmet haben, soll ferner eines der wenigen erhaltenen Dramen von Cervantes aus den 1580er Jahren Gegenstand unserer Untersuchung bilden, das insbesondere im 20. Jahrhundert eine bewegte Rezeptionsgeschichte aufweist: die ‚Tragödie‘ El cerco de Numancia. – Literaturhinweise: Miguel de Cervantes, Entremeses, hg. von Nicholas Spadaccini, Madrid: Cátedra, 192009; Cory A. Reed, The Novelist as Playwright. Cervantes and the ‘Entremés Nuevo’, New York/ San Francisco u.a.: Peter Lang, 1993; Manfred Tietz, „Das Theater im Siglo de Oro“, in: Hans-Jörg Neuschäfer (Hg.), Spanische Literaturgeschichte, Stuttgart/ Weimar: 42011, S. 152-184. Schließen

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Fr, 17.10.2014 10:00 - 12:00

Dozenten:
Leonie Pawlita