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Proseminar
WiSe 14/15: Körper-Bilder von Dürer bis Ingres
Anna Degler
Hinweise für Studierende
Einführungsveranstaltung am Freitag, den 12.12.14 von 14-18 Uhr in Raum A 163.
Blocktermine:
Fr 23.1.15, 14-20 Uhr
Sa 24.1.15, 10-18 Uhr, Gemäldegalerie
Sa 31.1.15, 13-19 Uhr, in A 163
Kommentar
Was meinte Albrecht Dürer mit dem "nackett pild" und wie repräsentierte der Künstler seinen eigenen Körper? Auf welcher Grundlage warf ein Kritiker des 19. Jahrhunderts einem Porträt Jean-Auguste-Dominique Ingres' vor, der "rechte Arm" der Dargestellten gleiche "ein[em] aufgeblasene[n] Darm"?
Im Seminar wollen wir uns Körperbilder der europäischen Kunst erschließen, die auf so vielfältige Weise zwischen ca. 1500 und 1860 an unterschiedlichen Orten erprobt und geprägt werden. Es gilt zu verfolgen, wie ein bestimmtes Körperbild einer Künstlerin oder eines Künstlers materiell entstehen kann und aus welchen visuellen und ideellen Quellen es sich speist.
Dabei werden auch mögliche materielle Verflechtungen von Körper (Haut, Fleisch, Knochen etc.) und Kunstwerk (Material, Technik) im Fokus stehen. Ferner gilt es ein geeignetes Vokabular zu finden, mit dem die Repräsentation von menschlichen Körpern in der Malerei (aber auch Skulptur) des Untersuchungszeitraumes beschrieben werden kann. Dies soll nicht nur anhand der Objekte selbst, sondern auch über die gemeinsame Lektüre ausgewählter Primär- und Sekundärtexte geschehen. Hat unser Fach bekannte Körper-Klischees doch teilweise selbst produziert und perpetuiert - wie etwa das, Artemisia Gentileschi habe ausschließlich "starke Frauen" gemalt oder Peter Paul Rubens habe eine Obsession mit "dickbrüstigen Weibern" gepflegt - die erst von der jüngeren Forschung kritisch hinterfragt wurden.
Anhand von Fallstudien (u.a. vor Originalen) in Einzel- und Gruppenarbeit sollen so historische Körper-Bilder auch im Kontext von Sexualität, Geschlecht, Religion, Naturwissenschaft und Politik erschlossen werden. Schließen
Literaturhinweise
Auswahlbibliographie zur Einführung:
Nadeije Laneyrie-Dagen, L' invention du corps: la représentation de l'homme du Moyen Âge à la fin du XIXe siècle, Paris 1997.
James Elkins, Pictures of the body: pain and metamorphosis, Stanford 1999.
Daniela Bohde, Haut, Fleisch und Farbe. Körperlichkeit und Materialität in den Gemälden Tizians (zugl. Diss. Univ. Hamburg 1999), Emsdetten/Berlin 2002.
Sigrid Schade, Körper und Körpertheorien in der Kunstgeschichte, in: Anja Zimmermann (Hg.), Kunstgeschichte und Gender. Eine Einführung, Berlin 2006, S. 61-72. Schließen
Zusätzliche Termine
Fr, 12.12.2014 14:00 - 18:00 Fr, 23.01.2015 14:00 - 20:00 Sa, 24.01.2015 10:00 - 18:00 Sa, 31.01.2015 13:00 - 19:00