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WiSe 14/15: Die Zeitschrift "Documents" (1929-1930)

Irene Albers

Kommentar

Die Zeitschrift Documents erschien von 1929 bis 1930 in insgesamt fünfzehn Heften. Der Untertitel lautete "Archéologie, Beaux-Arts, Ethnographie, Variétés". Zu den Herausgebern gehörten u.a. der deutsche Kunsthistoriker Carl Einstein, der auch wesentlich für das Konzept verantwortlich war, der Kunsthändlier Georges Wildenstein, Georges-Henri Rivière vom Musée Ethnographique du Trocadéro. Redakteure waren Georges Bataille und Michel Leiris. Autoren rekrutierte man aus dem Milieu der dissidenten Surrealisten, aber genauso auch aus der Ethnologie, Archäologie oder Kunstgeschichte. Zu den auffälligsten Charakteristika der Zeitschrift gehört das Prinzip der Montage und das der auf Irritation angelegten "frappierenden Gegenüberstellungen" von Bildern unterschiedlichster Herkunft. Die interessante Forschung zu Documents (Georges Didi-Huberman, James Clifford, Denis Hollier, Rosalind Krauss, Klaus Kiefer, Uwe Fleckner) stammt vor allem von Kunsthistorikern und Bildwissenschaftlern. Ziel des Seminars ist es, neben der Bildpolitik auch die literarischen Verfahren genauer in den Blick zu nehmen. Am Leitfaden der Fragestellung nach der "Ethnologisierung" (Kiefer) des ästhetischen Diskurses können wir verschiedene Lektürestrategien (ein Heft als Ganzes, alle Beiträge einzelner Autoren, das über die Hefte (die als Reprint von 1992 gut zugänglich sind) verteilte "Dictionnaire critique", thematische Kristallisationen um Begriffe wie "Maske", "Fetisch", "Materialismus", "informe" etc.) ausprobieren. Übersetzungen liegen leider nur von einzelnen Texten (von Leiris und Bataille) bzw. von dem "Dictionnaire critique" vor (Kritisches Wörterbuch. Beiträge von Georges Bataille, Carl Einstein, Marcel Griaule, Michel Leiris u.a., übers. und hg. von Rainer Maria Kiesow und Henning Schmidgen, Berlin: Merve 2005), so daß Lesekenntnisse des Französischen vorausgesetzt werden. Schließen