17561 Übung

WiSe 14/15: Gehen und Greifen - Das Tätigkeitsprinzip als theaterwissenschaftliche Kategorie

Erhard Ertel

Kommentar

Metaphorische Bezugnahmen auf elementare Tätigkeiten wie Gehen und Greifen sind allgegenwärtig - von Na, wie geht's denn? bis zum Gang der Geschichte, das Ziel, die Zukunft, etc. war zum Greifen nahe, es gilt, eine Sache in den Griff bekommen, etc. Evolutionsgeschichtliche Theorien führen den Prozeß der Menschwerdung, den Prozeß der Zivilisation, die Entwicklung von Kultur etc. immer wieder auf den aufrechten Gang und das Freiwerden der Hand zurück. Mit dem aufgerichteten Gehen hat der Mensch seinen Aktionsradius und mit dem ins Offene gerichteten Blick seinen Horizont beträchtlich erweitert sowie mit der Entwicklung der Fertigkeiten der Hand seine eigene Geschichte wortwörtlich in die Hand genommen. Theater als kulturelle Praxis, die menschliches Tun/Verhalten dazustellen versucht, kann diesen Ausgangs- und Bezugspunkt nicht ignorieren. Vielmehr sind ausgehend von diesen elementaren Tätigkeiten Materialisationen des Theaters auf vielfältig definierten Bühnen zu analysieren. Wie bedeutend auch das Sprechen als kulturelle Tätigkeit geworden sein mag, es ist gleichfalls nur als sprachliches Tun/Handeln zu verstehen, ist es doch lediglich der Versuch, durch den Begriff eine Sache gedanklich in den Griff zu bekommen. Und überhaupt, bevor auf der Bühne jemand auch nur sprechen will, muss er zunächst erst einmal auftreten. Das Seminar begibt sich auf eine Suche nach Materialien und Ideen zum Verständnis dieser Zusammenhänge, untersucht die Bedeutung und Brauchbarkeit des Bezuges zu den genannten elementaren Tätigkeiten für das analytische Verstehen von Theater und Theatralität. Obligatorische Arbeitsleistung: Regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat, Notate; Prüfungsleistung: Schriftlichen Hausarbeit (ca. 15 -20 Seiten). Schließen

16 Termine

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