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Colloquium
WiSe 14/15: Nachhaltige Effekte von Theaterpädagogik in Kinder- und Jugendwohneinrichtungen am Beispiel von Tres Soles
Uwe Gellert
Kommentar
Die internationale Forschung hat inzwischen eine Fülle von Belegen dafür erbracht, dass künstlerische Erfahrungen signifikante Auswirkungen auf soziale, emotionale, kognitive und ethische Qualitäten Jugendlicher und Kinder haben können. Jedoch ist ein Großteil dieser Forschung auf die Transferwirkung von Musik und bildender Kunst beschränkt. Theaterpädagogik findet, besonders wenn es um langfristige und nachhaltige Effekte geht, kaum Beachtung. Wenn es sich gar um biographische, lebensweltliche Erfahrungen und deren Transferwirkungen handelt, kann man von einem "wissenschaftlichen Desiderat", einem weißen Fleck auf der Landkarte der Transfer- und Bildungsforschung sprechen.(vgl. Rittelmeyer 2010, S. 92) Die Kinder und Jugendkommune "Tres Soles" und deren Theatergruppe "Ojo morado" arbeitet seit nun mehr 25 Jahren mit sozial benachteiligten Jugendlichen. Theaterpädagogik war und ist schon immer ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit gewesen. Um nachhaltige Effekte, die sich in der individuellen Lebensgeschichte besonders deutlich spiegeln, aufzuzeigen, werden narrative Interviews (Schütze 1984) mit ehemaligen Mitgliedern der Theatergruppe geführt, die anschließend mit der dokumentarischen Methode(Bohnsack 2003) ausgewertet werden. Dies ermöglicht nicht nur nachhaltige Effekte aufzuzeigen, sondern darüber hinaus auch deren soziale Genese zu erkennen. Schließen